Mobilitätsleitbild 2035
Land OÖ will motorisierten Individualverkehr reduzieren
Das Land OÖ erstellte in Zusammenarbeit mit Fachabteilungen, Regionen und Experten das Mobilitätsleitbild 2035, das die langfristige Strategie und konkrete Maßnahmen der Verkehrspolitik skizzieren soll.
OÖ. "Der öffentliche Verkehr wird das Rückgrat unserer Mobilität", sagt Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) bei der Präsentation des Mobilitätsleitbildes 2035 im Linzer Landhaus. Die Gründe dafür liegen einerseits im demografischen Wandel, als auch im sich verändernden Mobilitätsverhalten der Gesellschaft.
Der Anteil der überwiegend nicht motorisierten Bevölkerungsgruppe (Kinder, Jugendliche, Menschen in hohem Alter) wird bis 2035 um sieben Prozent wachsen. Dadurch werde die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsangeboten, aber auch nach sicheren Rad- und Fußwegen deutlich zunehmen. "Die Wahlmöglichkeit für die Verkehrsteilnehmer ist uns ein besonderes Anliegen", betont Steinkellner. Ein wichtiges Ziel: Den Wegeanteil des motorisierten Individualverkehrs von derzeit 65 Prozent schrittweise auf 55 Prozent zu reduzieren.
Trendumkehr im Mobilverhalten
Bis zum Jahr 2012 ist der Anteil des motorisierten Individualverkehrs gewachsen – bei der Verkehrserhebung 2022, deren Ergebnisse in das Mobilitätsleitbild mit einflossen, wurde erstmals eine Trendumkehr festgestellt. So konnten die nichtmotorisierten Verkehrsarten "Gehen" und "Radfahren" Verkehrsanteile dazugewinnen. Beim öffentlichen Verkehr ist weiterhin viel Luft nach oben – nur in größeren Städten erreicht dieser einen Wert von mehr als zehn Prozent.
Abhilfe sollen Leitprojekte wie die Regional-Stadtbahn Linz schaffen, von der sich Steinkellner einen "enormen Leistungsschub für den öffentlichen Verkehr" erwartet. Weitere Leitprojekte sind unter anderem die "Radregion Wels Umland", die Umfahrung Haid oder das Domino OÖ-Projekt "Must" – eine Mitfahrplattform für Pendler in der Region Linz. Das Mobilitätsleitbild 2035 wird am 13. November in die Landesregierung eingebracht und in weiterer Folge an den Landtag übermittelt.
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