Wegen Pflegekräften
Oberösterreich will Beziehungen mit Philippinen vertiefen
Oberösterreichs Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) war vor Kurzem gemeinsam mit Wirtschafskammer-Generalsekrtär Karl-Heinz Kopf und Tourismusstaatsekretärin Susanne Kraus-Winkler in Asien unterwegs. Mehr philippinische Pflegekräfte nach Oberösterreich zu lotsen, war das Ziel.
OÖ. Für die Philippinen ist die Vermittlung von Arbeitskräften eine zentrale Standortstrategie. Mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaftet die Inselnation dadurch, dass Landsleute, die im Ausland arbeiten, einen Teil ihres Lohns in die Heimat zurücküberweisen.
Oberösterreich will Beziehungen intensivieren
Insgesamt 13 Millionen Filipinos arbeiten in anderen Ländern, jährlich verlassen etwa 15.000 Pflegekräfte das Land – hauptsächlich Richtung USA, Australien, der arabischen Halbinsel, Japan und China. Auf der offiziellen Homepage des Ministeriums für "Migrant Workers" kommt Österreich derzeit nicht einmal vor. Und das zu ändern, war das Ziel der österreichischen Delegation. Und während das offizielle Österreich an einer nationalen Strategie für qualifizierte Zuwanderung bastelt – die auch philippinische Pflegekräfte umfassen soll – will Oberösterreich die Beziehungen zu Universitäten und Partneragenturen vor Ort intensivieren.
Philippinen: Oberösterreich wird beworben
So konnte Landesrat Hattmannsdorfer bei Gesprächen mit der Präsidentin der Trinity University, Gisela da Luna, vereinbaren, dass Deutsch als freies Wahlfach etabliert wird und Oberösterreich in den Absolventenclubs als Arbeitsland beworben wird. Außerdem soll in den Deutschkursen nach Anmeldung zur Ausreise nach Österreich bereits Inhalte der Nostrifizierungskurse implementiert werden und ein Mentoringsystem für philippinische Pflegekräfte, die bereits in OÖ sind, aufgebaut werden. Zur Info: Aktuell sind bereits 80 Pflegerinnen und Pfleger von den Philippinen in Oberösterreich tätig, bis Ende des Jahres sollen es 100 sein.
„Die Anzahl der leistungsbereiten Menschen in Oberösterreich reicht nicht mehr aus, um die demografischen Herausforderungen zu bewältigen. Deshalb brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik: Harte Auswahl, volle Chance. Wir müssen streng auswählen, wer zu uns kommt. Und denen Aufstiegschancen ermöglichen, die hart arbeiten“, so Hattmannsdorfer.
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