"Verhandeln wird nicht ausbleiben"

Birgit Gerstorfer (SPÖ) ist seit vergangener Woche Soziallandesrätin von OÖ.
  • Birgit Gerstorfer (SPÖ) ist seit vergangener Woche Soziallandesrätin von OÖ.
  • hochgeladen von Rita Pfandler

OÖ. Seit ihrer Angelobung am 7. Juli ist die ehemalige AMS-Chefin Birgit Gerstorfer (SPÖ) Soziallandesrätin und damit in Oberösterreich für Pflege zuständig. Im Interview mit der BezirksRundschau spricht sie über die künftigen Herausforderungen im Pflegebereich.

BezirksRundschau: Die Bevölkerung wird immer älter – wo sehen Sie die Herausforderungen für die Politik?
Birgit Gerstorfer: Das ist die mittel- bis langfristige Einschätzung des Pflegebedarfs. Die geburtenstarken Jahrgänge wachsen jetzt ins Pensionsalter bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung. Die Frage wird sein: Wie viele von ihnen werden Pflege benötigen und wie kann man diese finanzieren?

Hier findet ein Wandel statt: Früher war Pflege Frauenarbeit, unbezahlt und ohne soziale Absicherung.
Man muss mehrere Episoden betrachten. Sie sprechen von Pflegebedürftigkeit, in der die permanente Anwesenheit einer Person notwendig ist. Aber bevor überhaupt Pflege so stattfindet, geht es um soziale Einbettung in Familienverbände. Wenn soziale Kontakte funktionieren, setzt die Pflegebedürftigkeit später ein – und dann wird meist mit einer mobilen Pflege begonnen.

Wie stehen Sie zu einer Pflegeversicherung?
Das sind im Wesentlichen private Versicherungen, die sich wiederum nur Menschen leis-ten können, die auch ausreichend Mittel zur Verfügung haben.

Wie kann man dann Pflegefinanzieren?
Wir haben vier Systeme in der Sozialversicherung, über die keiner diskutiert, ob das gescheit oder gut ist. Und wenn wir hier nicht genug Geld haben, füllt die Lücken der Staat. Und es wird so eine Art und Weise geben müssen, wie wir uns mit sozialer Verantwortung um die Älteren kümmern. Ich glaube, es muss eine Kombination aus verschiedenen Finanzgebern sein. Neue Verhandlungen diesbezüglich werden mittelfristig sicher nicht ausbleiben.

Eine Studie hat ergeben, dass Pflegekräfte ihre Arbeit zwar als sehr erfüllend betrachten, sie sich aber einen besseren Personalschlüssel wünschen, besonders bei Nachtdiensten.
Die Forderungen nach mehr Ressourcen gibt es immer. Im Vergleich mit anderen Bundesländern liegt Oberösterreich sehr gut. Ich verstehe aber gerade in diesen Tätigkeitsfeldern den Ruf nach Entlastung.

Anzeige
Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
3

Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
Damit Arbeitskraft und Unternehmen zusammenpassen

Jene zusammenzubringen, die bestens zusammenpassen, nennt man ein gelungenes „Matching“. Ob dies nun Lebenspartner/Partnerinnen sind oder – davon ist hier die Rede – Arbeitskraft und Unternehmen. Die Vermittlerrolle nimmt dabei das Arbeitsmarktservice (AMS) ein. Wie gelingt dieses Matching möglichst optimal?Es gelingt dann, wenn die Beteiligten möglichst präzise wissen und sagen können, was und wen sie brauchen. Für mich als Jobsuchenden heißt das, mir die Stellenausschreibung genau anzusehen,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.