Arbeiterkammer Oberösterreich:
Arbeitslose Frauen verstärkt von Armut betroffen

Arbeitslose Frauen fallen laut Arbeiterkammer Oberösterreich häufiger unter die Armutsgrenze als Männer. | Foto: nnudoo (YAYMicro)/panthermedia
  • Arbeitslose Frauen fallen laut Arbeiterkammer Oberösterreich häufiger unter die Armutsgrenze als Männer.
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Das durchschnittliche Arbeitslosengeld liegt für beide Geschlechter deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle. Jenes der Oberösterreicher im Schnitt um 182 Euro, jenes der Oberösterreicherinnen sogar um 440 pro Monat.

OÖ. Wie Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich-Präsident Andreas Stangl und Viktoria Reisinger, Referentin für Frauen- und Gleichstellungspolitik in der AK OÖ, in einer Pressekonferenz am Freitag darlegten, sind Frauen die in die Arbeitslosigkeit geraten stärker von Armut gefährdet als Männer. Das liege vor allem daran, dass Frauen – meist aus strukturellen Gründen – vorher schon weniger verdienen.

Deutlich Armutsgefährdet

Bei der aktuellen Nettoersatzrate von 55 Prozent erhalten sie dann im Durchschnitt ein Arbeitslosengeld, dass deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Das gilt übrigens auch für Männer – der Unterschied ist allerdings eklatant: Während Männer nach dem Jobverlust im Schnitt 182 Euro unter diese Schwelle fallen, sind es bei den Frauen 440 Euro pro Monat – ein bundesweites Problem, dass in Oberösterreich noch etwas stärker zum Tragen kommt.

Oberösterreicherinnen stärker betroffen

Ein arbeitsloser Oberösterreicher bekam 2021 im Durchschnitt 1.189 Euro Arbeitslosengeld, eine Oberösterreicherin gerade einmal 931 Euro, um 259 Euro bzw. 21,7 Prozent (!) weniger. Dieser Unterschied liegt auch weit über dem Österreichdurchschnitt von 201 Euro bzw. 17,3 Prozent. An Notstandshilfe erhielten Frauen in Oberösterreich im Vorjahr durchschnittlich nur 840 Euro, Männer 1.013 Euro.

Frauen öfter schlecht bezahlt

Dass Frauen meist niedrigere Erwerbseinkommen haben, hat verschieden Ursachen – etwa die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung: Frauen arbeiten wesentlich häufiger als Männer in schlechter bezahlten Dienstleistungsberufen und Niedriglohn-Branchen. Eine weitere Ursache ist die extrem hohe Teilzeitquote. Sechs von zehn Oberösterreicherinnen arbeiten in Teilzeit. Das wiederum ist aus Sicht der AK OÖ auf den mangelnden Ausbau der Sozialen Dienstleistungen zurückzuführen, weswegen Frauen häufig nicht vollzeit arbeiten können.

AK OÖ fordert Anhebung des Arbeitslosengeldes

Um Armut effizient zu bekämpfen zu können, sei eine Anhebung der Nettoersatzrate von 55 auf mindestens 70 Prozent des letzten Arbeitseinkommens längst überfällig. „Die Benachteiligungen in der Arbeitswelt setzt Frauen bei Arbeitslosigkeit einem hohen Armutsrisiko aus. Wir fordern eine umfassende gendergerechte Arbeitslosenversicherungs-Reform, die vor allem die erschreckend dürftige soziale Absicherung arbeitsloser Frauen verbessert“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

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