Vorschau auf 2022
Corona-Pandemie, fehlende Arbeitskräfte und Digitalisierung
Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ und Landesobfrau des Wirtschaftsbundes, gibt einen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2022 und zeigt sich hinsichtlich der Zukunft vorsichtig optimistisch.
OÖ. Die drei Schwerpunkte der wirtschaftspolitischen Arbeit des Wirtschaftsbundes werden 2022 das Corona-Krisen-Managment sowie die damit einhergehenden Wirtschaftshilfen, der Kampf gegen den Arbeitskräftemangel und die Stärkung von Betrieben für die digitale und ökologische Transformation sein. Dem Jahr 2022 blickt Doris Hummer vorsichtig optimistisch entgegen.
Wirtschaft erholte sich
Nachdem sich die oberösterreichische Wirtschaft im vergangenen Jahr trotz der anhaltenden Corona-Pandemie schneller erholt hat als erwartet (laut WIFO ein Wachstum von 4,1 Prozent), rechnet das WIFO, ebenso wie das IHS, für das Jahr 2022 mit einem weiteren Wachstum. Einen großen Anteil an den positiven Entwicklungen hatte dem IHS zufolge die Steuerreform, die auch laut Hummer „gut funktionierte".
Dauerthema Corona
Dennoch bringt das neue Jahr auch Probleme und Thematiken mit sich, welche bewältigt werden müssen. Allen voran das Management der Corona-Pandemie wird die heimische Wirtschaft noch länger beschäftigen. Die aktuellen Maßnahmen, zu denen die Neuregelung des Kontaktpersonen-Managements sowie die Verkürzung der Quarantäne-Zeit gehören, seien laut Hummer großteils sinnvoll. Die neuen Kontrollverpflichtungen müssten jedoch praktikabel und durchführbar sein. Zudem müsse es eine Anlaufzeit für kleinere Betriebe geben.
Arbeitskräfte fehlen
Ein weiteres Thema, das im Jahr 2022 von großer Bedeutung sein wird, ist der Arbeits- und Fachkräftemangel. Zwar liegen die Arbeitslosenzahlen momentan unter dem Vorkrisenniveau und die Zahl der Erwerbstätigen bei 675.000, so sind beim AMS OÖ momentan auch 27.481 offene Stellen gemeldet. „Wenn wir den Mangel nicht in den Griff bekommen, haben wir nachhaltig ein großes Problem", warnt Hummer. Laut einer aktuellen Fachkräfteerhebung sind 79 Prozent aller Unternehmen im Moment stark von der Personalknappheit betroffen.
Digital und ökologisch
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, brauche es laut Hummer auch eine erfolgreiche Bewältigung der digitalen und ökologischen Transformation. „Die Krise hat uns bei der Digitalisierung geholfen", sagt Hummer. Denn durch die Pandemie hätten noch mehr Unternehmen die Chancen und die Notwendigkeit einer verstärkten Digitalisierung erkannt. Zugleich will man sich auch für die Schaffung eines Kompetenzcenters für klimaneutrale Produktion einsetzten, für welches der Wirtschaftsbund vom Land Oberösterreich ein zusätzliches Innovationsbudget von 100 Millionen Euro fordert.
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