WKOÖ-Plan gegen Fachkräftemangel
Vier von fünf offenen Stellen könnten besetzt sein

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und Friedrich Dallamaßl, Direktor-Stv. der WKOÖ. | Foto: WKOÖ / Hermann Wakolbinger
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"Unsere Betriebe kämpfen tagtäglich an dieser Front", sagt Doris Hummer, Präsidentin der WKOÖ über den Fachkräftemangel. Vier von fünf offenen Stellen in Oberösterreich könnten laut der WKOÖ besetzt sein.

OÖ. Die Zahl der Erwerbstätigen in Oberösterreich liegt aktuell bei 691.000 Beschäftigten und verzeichnet damit einen neuen Rekord. Auch die Arbeitslosenzahlen liegen unter dem Vorkrisenniveau.  Dennoch warnt Hummer: Denn die Anzahl der offenen Stellen lag Ende September 2021 in OÖ mit 31.169 auf Rekordhöhe. Das sind 40,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Um den Mangel an Arbeitskräften zu bekämpfen, definierte die WKO vier Hauptzielgruppen.

"Soll sich lohnen, länger zu arbeiten"

"Es gelingt uns nicht die Menschen in Beschäftigung zu halten", sagt Hummer. Für sie ist die Gruppe der älteren Arbeitnehmer und Pensionisten eine mit viel Potenzial. Für sie bedarf es einer radikalen Senkung der Lohnnebenkosten für Personen über 55 Jahren. "Es soll sich lohnen, mit 70 Jahren noch erwerbstätig zu sein", sagt sie. Zudem soll der Trend zur frühstmöglichen Pensionierung gestoppt werden und das "Arbeiten in der Pension" attraktiver gestaltet werden.

"Es fehlen Fach- und Hilfskräfte" 

"Es fehlen uns nicht nur Fachkräfte, sondern auch Hilfskräfte", warnt Hummer. Für sie müssen insbesondere Personen mit Migrationshintergrund aktiviert werden. "Dass Menschen mit nichtösterreichischen Wurzeln den Österreichern den Arbeitsplatz wegnehmen, ist ein Irrtum", betont Hummer. Sie fordert:" Wer es ablehnt, die deutsche Sprache zu lernen, muss finanzielle Zuwendungen verlieren." Auch die Rot-Weiß-Rot-Card soll praxisgerechter gestaltet werden. "Fehlende Qualifikation kann kein Argument für Arbeitslosigkeit sein, zumal rund 40 Prozent der gesuchten Stellen Hilfs- und Anlerntätigkeiten betreffen", erklärt sie.

"Wir brauchen die Frauen"

Eine weitere Zielgruppe mit Potenzial ist jene der Frauen. 72,3 Prozent der Frauen in Oberösterreich sind in Beschäftigung, die Hälfte davon arbeitet Teilzeit. Eine Lösung soll hier unter anderem eine Anhebung der Zuverdienstgrenze auf das Doppelte der Geringfügigkeitsgrenze sein. Darüber hinaus hält sie auch eine zielgerichtete Qualifizierung von Frauen im MINT-Bereich und anderen Zukunftsberufen für sinnvoll. "Wir brauchen die Frauen", betont Hummer. "Aber ohne den Ausbau der Kinderbetreuung wird es hier schwierig bleiben", warnt sie. 

Problem Arbeitslosigkeit

Auch bei den Arbeitslosen müsse man über neue Maßnahmen nachdenken. Ende September standen in Oberösterreich 29.143 Arbeitslose 31.169 freien Stellen gegenüber. "Die Wiederaufnahme in eine reguläre Beschäftigung muss attraktiver sein, als der Verbleib in der Arbeitslosigkeit", sagt Hummer. Für sie ist die zu geringe Differenz zwischen Erwerbseinkommen und Arbeitslosengeld ein Problem. Auch die unbegrenzte Notstandshilfe hält die WKOÖ-Präsidentin für fraglich.

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