AMS Jahresprogramm 2024
Von verstärktem „Kompetenzmatching“ und jungen „Jobhoppern“

V. l.: Dagmar Andree (AK OÖ), AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt, Stellvertreter Markus Litzlbauer und Thomas Mayr-Stockinger (WKOÖ) | Foto: BRS
  • V. l.: Dagmar Andree (AK OÖ), AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt, Stellvertreter Markus Litzlbauer und Thomas Mayr-Stockinger (WKOÖ)
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Das AMS OÖ sieht sich heuer trotz Allzeithoch bei der Beschäftigung mit einer steigenden Arbeitslosigkeit konfrontiert. Unter anderem schlägt man nun einen Weg ein der sich mehr auf vorhandene Fähigkeiten konzentriert und weniger auf fehlende Abschlüsse. Außerdem will man noch schneller auf Arbeitslosigkeit reagiern.

OÖ. 160,9 Millionen Euro Budget stehen dem Arbeitsmarktservice (AMS) OÖ heuer zur Verfügung. „Die zentrale Herausforderung ist der Arbeits- und Fachkräftebedarf vor dem Hintergrund der Transformation von Wirtschaft und Berufswelt“, so AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt. Die demografische Entwicklung mache es zunehmend wichtiger, möglichst das gesamte Arbeitskräftepotenzial zu nutzen – das war zwar auch vorher schon das Ziel des AMS, künftig wird es jedoch immer enger. So steht auf der Agenda noch schneller zu reagieren und Angebot schon ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit auszurollen.

Von Abschlüssen zu „Fähigkeiten und Fertigkeiten“

Um die passenden Arbeitskräfte dort hin zu bekommen, wo sie gebraucht werden will man „Arbeitsplätze dekonstruieren“, wie der stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführer Markus Litzlbauer erklärt. So soll es künftig nicht unbedingt auf Ausbildungsabschlüsse ankommen, sonder vielmehr auf „Fähigkeiten und Fertigkeiten“, die zu den Anforderungen der Betriebe passen. Dieses „Kompetenzmatching“ will man gegebenenfalls noch durch Qualifikationsmaßnahmen unterstützen. Der Fokus soll dabei vorerst im Bereich Kunststoff- und Abfallbeseitigung liegen.

Schwerpunkt Jugend und junge Erwachsene

Angesichts einer zuletzt um knapp 27 Prozent gestiegenen Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe bis 25 Jahre liegt hier ein weiterer Schwerpunkt des AMS Jahresprogramms. „Bei den jungen Erwachsenen begann die Zahl der Arbeitslosen ab der Mitte des Jahres 2023 zu steigen“, so Schmidt. Schon im vergangenen Herbst habe man die Strategie angepasst verstärkt Berufsorientierungsangebote geliefert, weil aufgefallen war, dass viele junge Menschen rasche Jobwechsel hinter sich hatten. Die Aufgabe des AMS liege hierbei also darin für längerfristige Anstellungen zu sorgen.

Anpassungschwierigkeiten und falsche Vorstellungen

Neben geringer Qualifizierung und Sprachbarrieren sieht Schmidt die Gründe für dieses „Jobhopping“ darin, dass viele junge Menschen – auch aufgrund der Pandemiezeit – Anpassungsschwierigkeiten haben. Zusätzlich seien, den Arbeitsmarkt betreffend falsche Vorstellungen vermittelt worden. Aus Studien sei zudem bekannt, dass Jugendliche die Erstbetroffenen von Konjunktureinbrüchen sind, wie Dagmar Andree von der Arbeiterkammer OÖ als stellvertretendes Mitglied des AMS-Landesdirektoriums ergänzt. Weitere Schwerpunktgruppen im AMS-Programm sind weiterhin Langzeitarbeitslose und Frauen.

Fachkräftemangel derzeit etwas eingebremst

Aufgrund der fragilen Wirtschaftslage sei die Nachfrage nach Arbeitskräften in gewissen Branchen derzeit weniger groß – hier gehe es eher darum, gute Mitarbeiter zu halten, wie Thomas Mayr-Stockinger von der Wirtschaftskammer OÖ ebenso stellvertretendes Mitglied des AMS-Landesdirektoriums erklärt. Die Kammer geht allerdings davon aus, dass der Kampf um die besten Arbeitskräfte bald wieder an Fahrt aufnehmen und dominantes Thema in den kommenden Jahren bleiben werde.

Digitalisierung, Pflege, Umwelt und Nachhaltigkeit

Zu den fachlichen Ausbildungsschwerpunkten des AMS OÖ zählen heuer neben Digitalisierung und Pflege der Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. So startet das Wirtschaftsressort der Landesregierung in Kooperation mit dem AMS die Ökotechakademie in Vöcklabruck und eine Elektropraktiker:innenausbildung in Wels.

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