LESERPOST: "Songcontest – auch Toleranz kann man ausreizen!"

- hochgeladen von Christa Nothdurfter
Die folgenden Zeilen stammen von Renate Ratzenböck aus Uttendorf
Erinnern wir uns! Im Vorjahr hatten wir mit Conchita Wurst die Nase vorn und wie der Moderator so treffend ausgedrückt hat „jetzt hat´s den Sch.s gewonnen“. Nun so zu tun, als wäre diese Veranstaltung das Höchste der Gefühle, übertrifft die Wertigkeit bei weitem. Da hilft selbst der tägliche Countdown nichts. Conchita Wurst in aller Munde, Conchita hat sich zur Kunst- und Kultfigur gemacht. Conchita Wurst wollte mit ihrer schöpferischen, äußerlichen Veränderung auf Andersartigkeit aufmerksam machen und für mehr Toleranz eintreten. Das ist ihr sehr gut gelungen und sie hat dabei viel zum Positiven in weiten Teilen der Welt bewegen können. Beginnt jetzt diese erreichte Toleranz zu kippen? Die überaus schrillen Plakate zum Lifeball tragen ebenfalls dazu bei. Adele mit Bart und nackte Frau mit männlichem Attribut dürfen uns nicht aufregen, wohl aber Palmersplakate mit Rückenansicht einiger Frauen. Stimmt da noch die Relation?
Die gesellschaftliche Anerkennung von Bi- und Homosexualität ist zu begrüßen, aber auch alle anderen, die sogenannten „Heteros“ sind noch da. Wenn nun jemand öffentlich gesteht - wie ein Großteil der Menschen - als Männlein auf Weiblein fixiert zu sein, muss auch das toleriert werden, andernfalls kann Verständnislosigkeit überhand nehmen und Toleranz sehr rasch durch Intoleranz ersetzt werden.
Lassen wir doch die Kirche im Dorf. Schon seit Adam und Eva war und ist die Menschheit in den meisten Fällen hetero programmiert und für diesen Umstand sollte man sich auch nicht entschuldigen müssen. Toleranz in unserer Gesellschaft sollte nämlich für „ALLE“ gelten. Verständnis aufzubringen, dass die Menschen so leben können, wie es sie glücklich macht, muss für „ALLE“ gelten. Angstfrei leben zu können, von der Gesellschaft anerkannt und akzeptiert zu werden sind Grundbedürfnisse jedes Menschen; respektvolles Miteinander und Rücksichtnahme Gebote der Stunde. Wer Toleranz fordert, muss selbst tolerant sein, sonst funktioniert das nicht.
Renate Ratzenböck,
5723 Uttendorf
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.