Leogang: Angst um das Kriegerdenkmal
Der Bürgermeister: "Nichts ist fix, es gibt gar keine Zusage des Grundbesitzers."
LEOGANG (cn). Johann Schernthanner, ehemaliger Lehrer und mittlerweile im Ruhestand, ist Vorstandsmitglied des Leoganger Kameradschaftsbundes. Und er möchte keinesfalls, dass das Kriegerdenkmal, das in den Jahren 1932/33 errichtet wurde, weichen muss. Schernthaner: "Unser Kriegerdenkmal ist salzburgweit einzigartig. Es ist keines der üblichen Denkmäler, sondern eine sogenannte Rotunde auf einer Grundfläche von rund hundert Quadratmetern und sollte eigentlich unter Denkmalschutz gestellt werden. Es erinnert an 76 gefallene Soldaten im 1. Weltkrieg und an 124 Gefallene im 2. Weltkrieg. Damals bei der Errichtung hat die ganze Bevölkerung dafür gespendet."
Mehrzweckpavillon
Der Hintergrund von Schernthanners Sorge: An jener Stelle, an der sich die Rotunde befindet, soll eventuell ein Mehrzweckpavillon errichtet werden. Wie der "Kamerad" ausführt, sei ihm schon bewusst, dass die Gemeinde im Ortszentrum kaum Grundstücke besitze, was die Sache natürlich nicht einfach mache. "Seitens des Bürgermeisters hieß es, dass ein neues Kriegerdenkmal gleich neben dem jetzigen Standort gebaut werden könnte. Vereinskollegen und ich würden uns jedoch vorstellen, dass der Pavillon an dem Platz neu errichtet wird, wo der alte steht - wobei sich ein Architekt wegen des Platzmangels freilich etwas einfallen lassen müsste hinsichtlich der Gestaltung, aber das ließe sich bestimmt machen. Dann könnte unser Kriegerdenkmal in seiner besonderen Form erhalten bleiben."
Statement Bürgermeister Josef Grießner, ÖVP
Bgm. Josef Grießner: "Das Projekt ist erst in der Startphase. Dort, wo das neue Denkmal hinkäme, müssten wir etliche Meter Grund von einem Privatbesitzer erwerben, und da gibt es noch kein grünes Licht. Freilich existiert schon eine grobe Skizze des geplanten Pavillons, da der Grundbesitzer natürlich wissen will, was dann eventuell vor seinem Haus stehen wird. Erst nach seiner Zusage macht es Sinn, mit den Vereinen alles genau zu besprechen. In unserer in zwei Wochen erscheinenden Gemeindezeitung wird es aber mehr Infos dazu geben." Dass ihm Schernthanner mangelnde Einbindung der Bevölkerung vorwirft, wundert den Ortschef: "Wir sind da sogar sehr aktiv, die Idee für den Mehrzweckpavillon ist ihm Rahmen der Projektwerkstatt ,Agenda 21' entstanden."
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