Padourek: "Diese Kritik tut weh"

Der Zeller Bürgermeister Peter Padourek. | Foto: Archiv / Christa Nothdurfter
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MITTERSILL/ZELL AM SEE (cn). Unter dem Titel "Notfallpatient Tauernklinikum - fehlerhafte Planung und mangelndes Engagement gefährden die Zukunft des Krankenhauses Mittersill" luden Walter Steidl (Landesvorsitzender) und der Nationalratsabgeordnete Walter Bacher von der SPÖ zur Pressekonferenz. Mit dabei war diesmal auch Kurt Hufler. Bis Ende September ist der Facharzt für Chirurgie am Klinikum-Standort Mittersill - zweiter Standort ist Zell am See - noch Leiter der Interdisziplinären Allgemeinen Erstversorgungeinheit (AEE).

"Fehlende Sympathie und mangelnde Leidenschaft"

Hufler sinngemäß: "Meine Aufgabe war es, in Mittersill ein Konzept für die AEE zu erstellen. Aber wie soll das umgesetzt werden, wenn die Zeller Ärzte kaum gewillt sind, nach Mittersill heraufzufahren? Dazu zwingen kann man sie natürlich nicht, denn die meisten von ihnen haben in ihren Verträgen Zell am See als Arbeitsstandort stehen." Hufler übt Kritik an den Verantwortlichen: "Aufgrund der wohl fehlenden Sympathie und Leidenschaft gegenüber dem ehemaligen Mitbewerber, dem Spital Mittersill, wird die einst zentrale medizinische Anlaufstelle für die Bevölkerung im Oberpinzgau nun Stück für Stück ausgeblutet."
Angesprochen ist somit auch der Zeller Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP), denn bis zur in der Stadtgemeinde einstimmig beschlossenen Eingliederung in die Salzburger Landeskliniken (SALK) im Dezember 2016 ist Zell am See noch Rechtsträger des Tauernklinikums.

"Öl ins Feuer gegossen"

Padourek sinngemäß: "Diese Kritik tut wirklich weh - sie ist erstens an den Haaren herbeigezogen und zweitens wird damit einmal mehr Öl ins Feuer gegossen - das ist so kontraproduktiv, und vor allem ist es auch für die Mitarbeiter des Klinikums eine große Belastung, wenn das Spital und dessen Zukunft immer wieder ins schlechte Licht gerückt werden. Das verunsichert sie und natürlich auch die Bevölkerung. Gerade beim Thema Gesundheit sollte von allen Beteiligten - auch von den Politikern - sachlich gearbeitet werden."

"Stöckl handelt anders, als er redet..."

Von Steidl und Bacher wurde vor allem der ressortzuständige LH-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) heftig kritisiert; er rede zwar vom Erhalt und einer Stärkung des Spital-Standortes in Mittersill, handle aber gegenteilig. Stöckl ebenfalls sinngemäß: "Noch ist das Tauernklinikum nicht Teil der SALK, weshalb ich keinen direkten Einfluss habe. Es gibt intensive Gespräche, die Eingliederung soll so rasch wie möglich vonstatten gehen - mir geht das zu langsam."

"Die Situation ist viel komplexer"

Dazu wiederum Peter Padourek: "Bei uns ist die Situation viel komplexer als sie bei der SALK-Eingliederung in Tamsweg oder in Hallein gewesen ist, denn es gibt eben zwei Standorte und zusätzlich noch ,Ritzensee' in Saalfelden. So viele Parameter müssten aufeinander abgestimmt werden. Wenn es schlussendlich gut sein soll, braucht es Zeit. Und im Sommer waren auch die wichtigen Protagonisten abwechselnd auf Urlaub." 


Ein Statement von Tauernklinikum-Geschäftsführer Franz Öller:
 
"In meiner Funktion bin ich für das operative Tagesgeschäft zuständig und dem Eigentümer verpflichtet. Zur Diskussion, die auf politischer Ebene abläuft, kann ich also nichts beisteuern. Mir ist wichtig, dass die medizinische Versorgung für die Bevölkerung gewährleistet ist. Und das ist sie - jeder kann mit jedem Thema nach Mittersill kommen. Wo die Behandlung dann stattfindet, hängt natürlich vom Einzelfall ab. Durch die stattgefundene Pressekonferenz wird das Haus wieder auseinanderdividiert. Das ist kontraproduktiv, denn intern läuft es immer besser - wir sind auf einem guten Weg. Aber das Zusammenwachsen zu einem Haus braucht natürlich Zeit. Mitarbeiter stehen Veränderungen nicht grundsätzlich positiv gegenüber, das ist auch in anderen Unternehmen nicht anders."

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