Alkohol und Jugend
Alkoholkonsum der Jugend steigt nach Pandemie

Alkohol sollte bei der Jugend weder verherrlicht noch verboten werden.  | Foto: Symbolfoto: Helmut Klein
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Das Feiern mit Alkohol gehört bei den meisten zum Erwachsenwerden dazu. Das langsame Herantasten an den Alkohol in der Öffentlichkeit wurde durch die Pandemie den Jugendlichen lange Zeit verwehrt. Um zu sehen, wie der Alkoholkonsum beim einheimischen Nachwuchs momentan aussieht, ob er steigt oder sinkt und was man dagegen tun kann, wenn er überhand nimmt, haben wir uns mit den "akzenten Salzburg" zusammensetzt und die Entwicklung ist nicht allzu überraschend.

SALZBURG, PINZGAU, PONGAU. Das Leben nimmt nach der Pandemie für viele wieder normal Züge an. Die Feier- und Fortgehkultur hat sich in den letzten Jahren entweder sehr minimiert oder ins Eigenheim verlagert. Nun kann, vor allem die Jugend, wieder öffentlich feiern, dies oft mit verstärkten Alkoholkonsum. Viele Jugendliche fühlen sich um einen wichtigen Teil ihres Lebens betrogen und wollen die verpasste Zeit ohne Rücksicht auf Verluste aufholen. Laut Statistiken der Akzente Salzburg sieht man einen eindeutigen Trend in Richtung mehr Konsum von den unter 16-Jährigen.

Feiern und etwas zu trinken gehört bei den meisten zum Erwachsenwerden dazu. | Foto: Symbolfoto: Markus Bäumler/zema-medien.de
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Aufholen ohne Praxis

Die freie Entfaltung und das Feiern mit Freunden gehört zum Erwachsenwerden einfach dazu. Die Dorffeste und Apres-Ski-Bars sind wieder rappelvoll und laden zum Trinken ein. Das Problem ist, dass der jetzigen Jugend vor allem die Praxis fehlt. Bei den neuen Reizüberladungen, den Massen und der Hitze unterschätzt man den Alkohol leicht und trinkt schnell einen "über den Durst". Deshalb sei es äußerst wichtig, da die meisten durch die Isolation keine Praxis beim Fortgehen haben, nicht übermütig zu werden und sich behutsam an den Alkohol in Feierstimmung zu gewöhnen, so die Expertise der "akzente Salzburg".

Innergebirgs trinken 50 Prozent illegal

Statistiken der "akzente Salzburg" zeigen, dass 80 Prozent der zwischen 16 und 20-Jährigen im Innergebirg Alkohol trinken. Das erstaunliche ist aber, dass gut 50 Prozent der unter 16-Jährigen ebenso zu alkoholischen Getränken greifen. In der Stadt sieht es nicht so dramatisch aus, das liegt laut Bericht zum einen daran, dass bei Festen und in Bars besser kontrolliert werde. Zum anderen sei die Festkultur im Pinzgau und Pongau primär auf das Konsumieren alkoholischer Getränke ausgerichtet", erklärt Schindlegger. "Aktivitäten wie 'Schießstände', die etwas anderes bieten als den Ausschank von Alkohol sind weit in der Unterzahl", fasst der Experte die Problematik zusammen. Dadurch werde die Jugend fast schon zum Alkoholkonsum genötigt. Schindlegger wünscht sich von den Organisatoren solcher Veranstaltungen, dass sie in Zukunft den Fokus ihres Geschäfts weniger stark auf den Verkauf von Alkohol ausrichten würden.

Bei den Daten handelt es sich um anonym befragte Personen, unter 16 Jahren | Foto: akzente Salzburg
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Keine Todsünde

Es ist kein Geheimnis, dass Alkohol nicht gesund ist. Bei "akzente Salzburg" betont man, dass der Alkohol aber per se nicht das Problem sein müsse. Wichtig sei in diesem Zusammenhang der Genuss in Maßen, dann könne der gemeinsame Konsum durchaus auch als "soziales Schmiermittel" funktionieren. Man könne ohne Probleme ab und zu ein paar Bier trinken, ohne Angst vor der Abhängigkeit zu bekommen. Man solle aber immer im Hinterkopf behalten, welche Schäden Alkohol einen noch wachsenden Organismus zufügen könne. Das locker werden nach ein - zwei Getränken könne schnell in den Verlust der motorischen Fähigkeiten oder sogar bis zur Alkoholvergiftung umschlagen. "Vor allem bei den Jüngeren ist es wichtig, behutsam zu trinken, da man noch nicht weiß, wie man auf die Volksdroge reagiert", so das Statement der "akzente Salzburg".

An die Eltern appellieren

Das Team der akzente in ganz Salzburg meine, es ist stark zu sehen, wie der Alkoholkonsum bei unter 16-Jährigen stetig bagatellisiert werde. Deshalb ist es wichtig, immer wieder an die Eltern zu appellieren, dass sie den Alkoholkonsum ihrer Kinder zwar nicht verbieten, aber über die Gefahren aufklären und ihnen erklären, wie man richtig feiert.

Die Zahlen des Konsums steigen in letzter Zeit und man sollte immer aufpassen das das Bier nicht zum täglichen Begleiter wird. | Foto: runzelkorn/Fotolia
  • Die Zahlen des Konsums steigen in letzter Zeit und man sollte immer aufpassen das das Bier nicht zum täglichen Begleiter wird.
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Alternativen fördern

"Wie kommt man weg von den sinnlosen Besäufnissen?" Diese Frage haben sich die Personen der "akzente" schon vor Jahren gestellt und versuchen seitdem eine "neue Festkultur" auf die Beine zu stellen. Im Pongau beispielsweiße wird eng mit den Ballkomitees zusammengearbeitet, um die Festlichkeit auch ohne Alkohol attraktiv zu gestalten. Im Pinzgau werden für Veranstaltungen Gütesiegel "FeierFest" vergeben, die verstärkt darauf schauen, dass Alkohol nicht zur Hauptattraktion der Feier wird.

"Im Pinzgau wird schon länger an einer neuen Festkultur gearbeitet und das mit Erfolg. Es gibt aber auch noch viele Festveranstalter, die wenig von der Festkultur und Jugendschutz halten. Dadurch sehen wir, dass der Bezirk unsere Initiativen benötigt und noch einiges an Entwicklungspotential hat"
Johannes Schindlegger, Akzente Pinzgau.

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