Kinderrechte
Beratungseinrichtung half im Vorjahr 628 Jugendlichen im Pongau

kija-Beraterin Barbara Frauendorff ist auf der Seite der Kinder und Jugendlichen, die Beratungen sind kostenlos. | Foto: kija Salzburg
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SALZBURG, PONGAU (aho). 3.013 Beratungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre führte die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) Salzburg 2018 im gesamten Bundesland durch. Damit hat die unabhängige Beratungseinrichtung gegenüber 2017 um weitere 542 Beratungen zugelegt. Mit 667 Beratungen führt der Pinzgau die kija-Statistik an und liegt damit sogar noch vor der Stadt Salzburg (633 Beratungen), dicht dahinter folgt der Pongau (628).

"Stoßen an Rand der Kapazitäten"

Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt beobachtet den stetigen Zuwachs mit gemischten Gefühlen: "Grundsätzlich freuen wir uns, dass Kinder und Jugendliche uns vertrauen und sie so häufig den Weg in die kija Salzburg finden. Insbesondere in der Region stoßen wir mit den hohen Zahlen aber an den Rand unserer Kapazitäten." Der Ausbau der kija-Regionalarbeit, der im Koalitionsvertrag der Salzburger Landesregierung zugesichert wird, müsse rasch umgesetzt werden.

Limit in Innergebirg erreicht

Eine Vollzeitberaterin und eine Halbtags-Sekretariatskraft hat die kija Salzburg für das gesamte Innergebirg zur Verfügung. "Zum Verschnaufen komme ich da kaum", sagt Regionalbeauftragte Barbara Frauendorff, die auch außerhalb der Dienstzeiten ausrückt, wenn es erforderlich ist: "Krisen halten sich selten an Öffnungszeiten und da es in der Region zu wenig Anlaufstellen für Notfälle gibt, fahre ich los, wenn Jugendliche am Verzweifeln sind. Die Jugendlichen hier am Land sind noch stärker auf die Unterstützung der kija angewiesen. Die haben sonst oft wirklich niemanden zum Reden."

Mädchen stärker betroffen

Großes Thema ist mit 558 Einzelfällen nach wie vor das Mobbing. 61 Prozent dieser Mobbingfälle im vergangenen Jahr betrafen Mädchen. Hinzu kommen noch 23-Sextingfälle, wo ausschließlich Mädchen Opfer der Gewalt wurden. Ein neues Phänomen sind via Dating-Chats eingefädelte Erpressungen, die unter dem Namen „Sextorsion“ bekannt wurden. Als Opfer dieses „Betrugsmodells“ wandten sich ausschließlich Burschen an die kija Salzburg. Sie sollten hohe Geldsummen bezahlen, um die Veröffentlichung intimer Bilder zu verhindern. 34 Fälle wurden der kija bekannt.
Auch im Themenkomplex der gesundheitlichen Belastungen beriet die kija Salzburg in 1.133 Fällen. Ein Großteil davon betrifft psychische Erkrankungen mit Anzeichen wie Schulangst, Depressionen, Magersucht, Ritzen, Sucht oder aggressives Verhalten.

Mit Workshops Angst nehmen

Um die kija und die Kinderrechte unter der jungen Generation bekannt zu machen, geht die kija Salzburg mit kostenlosen Kinderrechte-Workshops und Workshops zum Thema Mobbing, Gewalt oder anderen jugendrelevanten Themen, in die Schulklassen. 210 Workshops fanden 2018 statt. Insgesamt konnten so im vergangenen Jahr 5.547 Schüler, Studierende und angehende Lehrer erreicht und grundlegend über die Kinderrechte informiert werden. Fast zehn Prozent davon nahmen nach einem Workshop eine persönliche kija-Beratung in Anspruch.

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