Überschwemmungen verhindert
Hier entstehen die neuen Wildbachverbauungen
Die Gewitter und Regenfälle im Pongau häufen sich immer weiter. Damit die Einheimischen keine nassen Füße bekommen, sorgen die Wildbachverbauungen. Bereits dieses Jahr konnten die Sicherheitsmaßnahmen im Pongau zwei Überschwemmungen und mögliche Schäden verhindern.
PONGAU. Die Unwetter und Regenschauer haben den Pongau momentan fest im Griff. Sodass sich die Einheimischen nicht vor übergehenden Bächen, feuchten Kellern und überschwemmten Straßen fürchten müssen. Dafür sorgen unter anderem die Wildbachverbauungen. Welche Städte ohne diese Schutzmittel bereits unter Wasser stünden und was geplant ist, um den Pongau auch in Zukunft vor Mutter Natur zu schützen, erklärt uns der Gebietsbauleiter für Wildbach- und Lawinenverbauung im Pongau, Flachgau und Tennengau, Anton Pichler.
Schäden durch jetzige Unwetter
In den letzten Wochen kam es im Pongau wiederholt zu starken, punktuellen Niederschlägen. Konzentriert haben sich die Unwetter vor allem im Süden des Pongaus. Laut Anton Pichler haben zwei Verbauungen, eine befindet sich in Hüttschlag, die andere in Bad Hofgastein, potentielle Hochwasser und damit verbundene Schäden abgehalten. In Hüttschlag schlug durch die Regenfälle ein Rückhaltebecken, welches die Abflussmenge eines Fließgewässers bei zu viel Durchfluss in ein separates Becken leitet, an.
Im Ortsteil Laderding in Bad Hofgastein kam es laut Anton Pichler zu Erosionen. Das meiste losgelöste Geschiebe (Steine, Geröll) konnte jedoch von den dort verbauten Geschiebeauffangbecken aufgefangen werden. Des Weiteren wurde laut dem jetzigen Stand eine Brücke durch das in Bewegung geratene Geröll in Mitleidenschaft gezogen.
Neue Projekte geplant
Die jetzigen Unwetter haben wieder aufgezeigt, dass der Pongau durch seine geografische Lage anfällig für Hochwasser sowie Muren- und Geröllabgänge ist. Aus diesen Gründen werden durchgehend neue Projekte für Wildbachverbauungen umgesetzt, um die Sicherheit der Pongauer zu gewährleisten. Momentan sind die Arbeiten einer Ufersicherung in Wagrain an der Kleinarler Arche in vollem Gange. Auch in Wagrain werden neue Verbauungen errichtet, um das Ortszentrum vor Wasser- und Geröllmassen zu schützen.
Eines der momentan größten Bauvorhaben im Pongau ist die Sicherung des Gainfeldbaches in Bischofshofen. Dort wurde bereits eines von drei Hochwasserrückhaltebecken errichtet. Dieses und nächstes Jahr folgen die Fertigstellungen der restlichen Becken. Darüber hinaus werden in den Jahren 2025 und 2026 laut dem Gebietsbauleiter für Wildbach- und Lawinenverbauung im Pongau, ein Geschiebedosierfilter sowie ein Wildholzfilter errichtet.
Kein 100 prozentiger Schutz
Jedes Gebiet in Salzburg verfügt über Gefahrenzonenpläne, die die Häufigkeit und Intensität der möglichen Gefahren in verschiedenen Einzugsgebieten darstellen. Genau auf die Bereiche wird sich beim Bau neuer Wildbachverbauungen konzentriert. Meist handelte es sich dabei um dicht besiedelte Gebiete. "Es muss sich ein jeder im Klaren sein, dass ein 100-prozentiger Schutz vor der Natur nicht möglich ist. Deshalb sind auch die Leistungen der örtlichen Feuerwehren, die bei Notfällen wie Erdrutschen und Hochwasser schnell am Einsatzort sind und kompetente Hilfe anbieten, von äußerster Wichtigkeit", so Anton Pichler
Geringer Eingriff in die Natur
Die Problemgebiete nahmen über die Jahre immer weiter zu. Deshalb werden pro Jahr alleine im Pongau neun Millionen Euro für die Wildbach- und Lawinenverbauung investiert. 60 Prozent der Kosten werden vom Bund und 15 Prozent vom Land Salzburg übernommen. Die restlichen 25 Prozent steuern die Wassergenossengesellschaft sowie die Gemeinden selbst bei.
Abschließend möchte Anton Pichler noch hervorheben, dass diese Verbauungen zwar einen Eingriff in die Natur darstellen, man aber darauf acht gibt, so ökologisch wie möglich zu bauen. "Wir versuchen die Eingriffe in die Natur, insbesondere der Wasserökologie, so gering wie möglich zu halten. Es werden beispielsweise überall Maßnahmen getroffen, um den Fischbestand aufrecht zu erhalten", erklärt Pichler.
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