Rieds Wälder versinken im Schadholz
Liegen die Bäume, kommt der Käfer
Forstwirte und -arbeiter kämpfen im Bezirk mit Schäden, Schnee und Sturm im Wald hinterlassen haben.
BEZIRK RIED. Das Graf Arco Zinneberg'sche Forstamt in St. Martin im Innkreis rechnet auf seinen rund 800 Hektar großen Waldflächen im Bezirk mit circa 4000 bis 5000 Festmetern Schadholz. Gutsverwalter Andreas Gasselsberger spricht von einer Häufung der wetterbedingten Schäden: "Umstürzende Bäume durch Schneedruck sind bei uns ja keine Seltenheit, sondern kommen immer wieder vor. Aber die Frequenz der Wetterextreme hat sich in den letzten paar Jahren drastisch erhöht, was auf den Klimawandel zurückzuführen ist." Waldschneisen, die durch bereits gefallene Bäume entstehen, würden für Sturmfronten wie ein Brandbeschleuniger wirken.
Grundsätzlich gilt: Flachwurzler wie die Fichte sind für Stürme anfälliger wie Bäume mit tiefen Wurzeln wie die Tanne. Beim Schneedruck könne man das aber nicht pauschalisieren, so Gasselsberger: "Da kommt es weniger auf die Wurzeln, sondern mehr auf die Kraft des einzelnen Baumes an. Die Laubbäume in den Wäldern haben oft spröderes Holz und halten aus diesem Grund vielleicht nicht ganz so viel Gewicht auf ihren Wipfeln aus, bevor diese nachgeben und abbrechen."
Das Käferparadies
Das viele Schadholz im Wald hinterlässt aber nicht nur einen unschönen Eindruck, sondern ist auch ein Paradies für Schädlinge wie dem Borkenkäfer.
"Je mehr Material der Käfer hat, desto mehr kann er sich ausbreiten. Die Waldbesitzer müssen schauen, dass sie das 'Totholz' bis zum April aus ihren Wäldern holen, um die gesunden Bäume zu schützen",
sagt Gasselsberger. Die Käferpopulation sei witterungsabhängig, die tatsächlichen Auswirkungen der Schäden könne man erst in der übernächsten "Schädlingssaison" 2025 sehen. Aus Sicht der Feuerwehr scheint es jedenfalls kein außergewöhnlicher Winter zu sein. Wie Bezirksfeuerwehrkommandant Jürgen Hell berichtet, gab es keine besonders hohe Anzahl an Forsteinsätzen.
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