Schneeschuhwandern in Oberösterreich
Bärenstein-Runde

Foto: die2Nomaden.com
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Hochbuchetfelsen-Liebesfelsen-Bärenstein

Die dichte Nebeldecke über dem Flachland nervt etwas und wenn man die Möglichkeit hat, dem zu entfliehen, dann ist es auf jeden Fall ein großer, fetter Pluspunkt in der Pension zu sein. Anita ist zwar erst in der Altersteilzeit, aber relativ flexibel und für jeden Spaß zu haben. Und so machen wir uns auf ins wunderschöne Mühlviertel - genauer in den Böhmerwald zu einer weiteren Schneeschuhtour. Auch das sollte man noch nutzen, weil erstens es nicht viele Tage im Winter gibt, wo es überhaupt geht und zweitens der Frühling nun schon bald an die Tür klopft.

AIHEN/SCHLÄGL. In Aigen-Schlägl löst sich der morgendliche Nebel gerade auf, was auch seine Reize hat, weil die Bäume und Sträucher märchenhaft schön anzusehen sind im Raureifkleid. Wir fahren hinauf bis zum Parkplatz gegenüber vom Panyhaus, das heute eigentlich geschlossen wäre, parken, packen unsere sieben Sachen und die Schneeschuhe und stapfen los.

Foto: die2Nomaden.com
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Nur ein kurzes Stück auf der eisigen Straße und dann gehts links hinein in ein Feld bzw. eine Wiese, wo auch die Loipe durchführt. Wir folgen allerdings nicht dieser Spur, sondern queren das Feld im strahlenden Sonnenschein und bei angenehmen Temperaturen - sogar ohne dicker Jacke - und hinein gehts in den Wald, wo wir einfach der Schneeschuhspur folgen. Wir haben natürlich ein Navi und die Tour ist bereits aufgezeichnet und so marschieren wir dahin. Der Schnee sulzt schon etwas, aber mit Schneeschuhen ist es definitiv angenehmer zu gehen, als nur mit Schuhen und Eiserln, was man an den tiefen Schuhabdrücken sehen kann.

Wir erreichen bald ein sonnenbeschienenes trockenes Bankerl mit herrlicher Aussicht hinunter nach Aigen bzw. über der Nebeldecke bis hinein ins Gebirge. Wir setzen uns nur kurz für ein Foto und dann gehts weiter, bis wir die nächste Attraktion erreichen - die Felsformationen von Hochbuchet. Riesige Steintürme mit einem Aussichtsplatzerl oben bieten auch hier herrlichste Ausblicke im strahlenden Sonnenschein. Auch hier sind ein paar Fotos zu knipsen, bevor wir wieder weitergehen. Unser nächstes Ziel sind die Formationen des Liebesfelsen, um die sich so manche Geschichten ranken. Die netteste Geschichte ist die, dass seit alter Zeit Pärchen auf den Berg kamen und immer noch kommen, um hier ihr Glück zu genießen. Wir halten uns nicht lange auf, weil die Felsblöcke dick mit Schnee bedeckt sind - wir müssen für romantische Zwecke ein anderes Mal kommen.

Foto: die2Nomaden.com
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Von nun an gehts bergauf - ungespurt. Wer schon mal gespurt hat, weiß, dass das eine ganz schön anstrengende Sache ist. Wir Damen spielen die Kavalierskarte ganz locker aus und lassen Andreas vorangehen. Schritt für Schritt auf dem eher weichen Schnee stapft er dahin, wir korrigieren etwas die Schrittlänge – „Andreas, bitte a bissl größere Schritte" und dann sind wir ihm auf der Fährte. So geht es für uns etwas einfacher, wenn es auch trotzdem um ein Eck anstrengender ist, als die letzte Tour hinauf auf den Sternstein.

Der Wald ist nicht dicht und so scheint immer wieder die Sonne durch. Wir kreuzen einige Wegerl laut unserem Navi, auf das Verlass ist und dann ist plötzlich wieder eine Spur zu sehen. Zwei Personen dürften diesen Weg in die Gegenrichtung gestapft sein und wir bedanken uns in Gedanken - so geht es sich gleich viel leichter. Der Wald wird auch immer lichter bzw. unser Weg ist nun sonnenbeschienen und führt uns immer näher zu unserem eigentlichen Ziel - dem Bärenstein. Wir kreuzen die Straße mit der Loipe zum Panyhaus und gehen hier, weil jetzt eben, neben der Loipe dahin, bis wir links in den Weg einbiegen, der zum Bärenstein führt.

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Anitas und meine Kräfte schwinden leicht und so sind wir froh, dass am Wegweiser nur mehr 15 Minuten angeschrieben stehen - nun ja, im Sommer vielleicht, wir haben fast noch eine halbe Stunde, bis wir die Felsformation des Bärensteins vor uns haben. Hier geht es etwas steiler hinauf, aber mit den Schneeschuhen kein Thema. Kurz vor dem Gipfel ziehen Andreas und Anita die Schneeschuhe aus und gehen das letzte Stück zum Gipfel hinauf. Ich lasse meine Schneeschuhe an, weil sicher ist sicher und die haben spitze Zacken, die mich am steilen und glatten Wegerl halten. Oben angekommen ist der Rundumblick natürlich überwältigend. Nicht nur bis ins Gebirge sehen wir über die Baumwipfel, sondern auch hinüber nach Tschechien auf den Moldaustausee.

Es ist so genial, wenn man sich doch eher anstrengen muss und dann ist der Gipfel erreicht. Die ganze Plagerei fällt wie eine Last von den Schultern. Wir machen natürlich wieder Fotos, genießen den Ausblick und wenden uns dann wieder dem Abstieg zu, weil eine Gruppe Wanderer hinauf will und so viel Platz ist da oben nicht.

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Andreas und Anita gehen vor - ohne Eiserl - meinereiner stapft mit den Schneeschuhe hinten nach. Andreas ist schon unten, als es Anita plötzlich die Füße ausreißt, sie auf ihr Hinterteil fällt und da sie ihre glatte Jacke umgebunden hat, mit einem Karacho die Talfahrt aufnimmt. Ich schwöre, ich bringe kein Wort heraus und kann nur fassungslos mit offenem Mund zusehen, wie Anita am Hintern hinunterbrettert.

Zu allem Überfluss geht es nicht nur geradeaus hinunter, holterdipolter über die schneebedeckten Stufen, sondern eine Kurve kommt, die von einem niedrigen Geländer, da ja doch noch viel Schnee liegt, abgesichert ist. Und was soll ich sagen? Mit großen Augen sehe ich zu, wie sie trotz dem Zunder, den sie drauf hat, nicht in das Geländer kracht, sondern wie ein professioneller Skeletonfahrer die Kurve kriegt und rums-rums-rums am Allerwertesten am Fuß der Treppe landet. Lachend.

Ich taste mich nun noch viel vorsichtiger das letzte Stück hinunter, wo Anita nur meint, sie würd jetzt gern ein Päuschen machen, was trinken, weil sie etwas zittrig ist, aber sie hätte sich nicht wehgetan. Alles okay, alles gut - na Gott sei Dank.

Foto: die2Nomaden.com
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Nach dieser kleinen Pause, wo wir uns alle etwas stärken, geht es weiter und den nächsten Teil der Strecke wandere ich hinter ihr her - alle paar Minuten vor mich hin kichernd, weil ich Anita auf ihrem wilden Ritt vor mir sehe. Der Weg hinunter ist sonnig und ein wirklich laues Frühlingslüfterl weht uns entgegen und so erreichen wir den Parkplatz, wo wir uns noch etwas auf einem Bankerl in die warme Sonne setzen und nachdenken, wo wir einkehren könnten, weil das Panyhaus ja geschlossen hat.

Wir machen uns startklar und fahren los. Ein letzter Blick zurück und ich sehe im Augenwinkel noch eine Tafel, auf der steht, dass das Panyhaus heut doch geöffnet hat.
Juchuu, wieder eingeparkt und schon gehts hinein in die Gaststube. Getränke sind bald bestellt, die Karte sieht toll aus, aber da heut nur ausnahmsweise offen ist, weil Strudel gebacken werden, gibts eine kleine Karte. Was uns allerdings gar nichts ausmacht, weil Strudel genau das ist, nach dem uns heute ist.
Und der ist wirklich sehr schön am Teller präsentiert und schmeckt wunderbar.

Mehr Infos

Wer diese Wanderung eventuell nachwandern möchte, dem bieten wir auf unserer Homepage unten in den Details GPS-Dateien (GPX, KML) zum Download, Fotos und weitere Infos an.
Über ein [GEFÄLLT MIR] im Anschluss an diesen Beitrag freuen wir uns immer. 😉
Selbstverständlich würde uns auch eure Meinung zur Wanderung interessieren.

genießt das Leben 🤪 und
BLEIBT GESUND 🙏🏽

es grüßen euch
Uli & André von
die2Nomaden.com 😉

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