„Zuviel Licht fördert Krebs“

Seit Jahren ruft Dietmar Hager in seinen Vorträgen zum achtsamen Umgang mit Licht auf. | Foto: picturenews.at
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ST. JOHANN (hed). Dietmar Hager ist Handchirurg mit eigener Praxis in Linz. Als Astronom kämpft er in Vorträgen gegen zunehmende Lichtverschmutzung als Krankmacher an.

BezirksRundschau: Lichtverschmutzung macht krank und verursacht sogar Krebs, behaupten Wissenschafter. Trotzdem wird immer mehr künstliche beleuchtet. Warum dieser Widerspruch?
HAGER:
Der Widerspruch entsteht einerseits durch Unwissenheit andererseits durch Ignoranz dieser wissenschaftlichen Tatsachen. Öffentliche Plätze und Gebäude müssen beleuchtet werden, um Kriminelle abzuhalten ist gängige Meinung.

Ist das notwendig?
Das Gegenteil ist der Fall. Sicherheitsgefühl und objektive Sicherheit sind zwei unterschiedliche Dinge. Kriminalexperten sagen, dass Kriminalität an hell erleuchteten Plätzen und nicht im Dunkeln stattfindet.

Warum dieser Irrglaube?
Wir sind eine Angstgesellschaft. Finsternis erweckt Angst. Kriminalität passiert aber dort, wo Hell und Dunkel zusammentreffen wissen Experten.

Was ist überhaupt Lichtverschmutzung?
Der übertriebene Luxus von künstlichem Licht bei Nacht, das wir überhaupt nicht brauchen. Ein achtloser Umgang mit unseren Ressourcen. Nur weil Strom so billig ist, drehen Menschen immer mehr Licht auf.

Wie kann dagegen angekämpft werden?
Politiker müssen Baurichtlinien schaffen, die umweltschonend, energiesparend und gesundheitserhaltend sind. Ein Vorbild ist hier Slowenien. Die Menschen müssen ihre Beleuchtung kritischer hinterfragen. Zum Beispiel muss man keine solarbetriebenen Kugeln im Garten verwenden. Menschen im eigenen Umfeld kann man zum Thema Lichtverschmutzung informieren und motivieren, Gegenmaßnahmen zu setzen.

Die Einführung der Energiesparlampen, die laut kritischen Experten gesundheitsschädlich sind, geht also in die falsche Richtung?
Ja, eigentlich müssen wir uns dagegen wehren. Die Glühbirne, die den natürlichen Lichtspektren am nächsten kommt, ist die gesündeste Beleuchtung. Diese Art der Beleuchtung soll aber sukzessive abgeschafft werden. Eine Alternative sind LED-Lampen der neuen Generation.

Jeder einzelne ist also aufgerufen, zu handeln?
Ja, es geht darum, das natürliche Gefühl für das gesunde Augenmaß für nächtliches Licht wiederzufinden. Es soll niemandem etwas weggenommen werden. Ein achtsamer Umgang mit unseren Ressourcen ist allerding notwendig.

Was tun gegen Lichtverschmutzung?
• Zeitschalter oder Bewegungsmelder statt Dauerbeleuchtung rund ums Haus.
• Leuchtstärke bei Beleuchtungskörpern reduzieren.
• Laternen abblenden, sodass Licht nach unten geleuchtet wird.
• Menschen im eigenen Umfeld zum Thema Lichtverschmutzung informieren und motivieren Gegenmaßnahmen zu setzen.
• Steuerung des Angebots durch kritische Nachfrage (Zum Beispiel keine Solarbetriebenen Kugelanlagen im Garten verwenden).
• Glühlampen oder LED-Lampen der neuen Generation anstatt Energiesparlampen verwenden.
• Weitere Infos unter www.stargazer-observatory.com

Am 31. März gehen die Lichter aus

Die Earth Hour 2012 findet am Samstag, 31. März, statt. Von 20.30 bis 21.30 Uhr werden wieder für eine Stunde die Lichter der bekanntesten Bauten der Welt abgeschaltet. Auch in Österreich werden die Wahrzeichen aller Landeshauptstädte im Dunkeln bleiben. Der WWF ruft alle Gemeinden und Privatpersonen auf, sich ebenfalls an der Earth Hour zu beteiligen.

Seit Jahren ruft Dietmar Hager in seinen Vorträgen zum achtsamen Umgang mit Licht auf. | Foto: picturenews.at
Dietmar Hager ist Handchirurg und Astronom mit eigener Ordination in Linz/Urfahr und Vortragender zum Thema Lichtverschmutzung.
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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