Ermittlungen laufen
Ein Haslacher Storch wurde vermutlich angeschossen
Groß war die Freude über die Ankunft des Storchenpaares vergangenen am Montag, 25. März, in Haslach. Am Donnerstag war die Freude getrübt, da ein Storch in einem Garten verletzt aufgefunden wurde – vermutlich angeschossen.
HASLACH. „Am Donnerstag, 28. März, wurde mir von einer Familie in der Weberstraße gemeldet, dass ein Storch seit sechs Uhr in ihrem Garten steht und verletzt sein dürfte“, berichtet die Haslacherin Eva Grielhüsl, die sich seit mehr als 20 Jahren um die Haslacher Störche kümmert. „Ich bin sofort hingefahren und habe den Storch mit einem Blutfleck an der Außenseite am linken Flügel vorgefunden. Er ist dann auf die Hecke geflattert, dabei konnte ich sehen, dass auch die Innenseite des Flügels blutig ist“, schildert sie den Vorfall am vergangenen Donnerstag. Der Storch sei dann seitlich mühsam weggeflogen: „Bis ans Ende der Siedlung und er stand dann am Waldrand oberhalb des Hauses meiner Storchenfreundin Monika Pröll.“
Storch an beiden Flügeln verletzt
Die Haslacherin Monika Pröll, die sich auch seit Jahren um die Haslacher Störche kümmert, konnte einige Bilder des verletzten Storches machen. "Hier sieht man, dass auch der rechte Flügel verletzt wurde und blutete“, so Grielhüsl. „Von dort ist der Storch aber verschwunden und erst um 11 Uhr am Horst aufgetaucht. Der Storch könne zwar fliegen, aber mühsam. Zur Zeit kann man gar nichts tun als beten und abwarten. Für Laien schaut alles normal aus, ist es aber leider nicht“, so die Storchenliebhaberinnen entsetzt und „unfassbar traurig“. Trauriger Fakt ist für sie, „dass auf unseren Brutstorch oder Störchin geschossen wurde“. Bei der Polizei wurde laut Grielhüsl Anzeige erstattet und an die Naturschutzabteilung des Landes und andere Stellen Mitteilung gemacht sowie die Bilder übermittelt.
Schuss mit kleinem Kaliber wahrscheinlich
Bezirksjägermeister Martin Eisschiel, der mit dem Vorfall auch konfrontiert wurde und die Bilder gesehen hat, sagt zur BezirksRundSchau: „Aufgrund der Verletzungen an beiden Flügeln bin ich mir äußerst sicher, dass der Vogel angeschossen wurde: Allerdings mit einem sehr kleinen Kaliber. Bei einem Schuss aus einem größeren Kaliber hätte der Vogel das nicht so überlebt.“ Dass ein Jäger auf den Vogel geschossen hat, schließe er aus, „da es aufgrund der verwendeten Waffe unwahrscheinlich und illegal ist und neben einer Anzeige den Verlust des Jagdscheines zur Folge hätte.“Der Bezirksjägermeister ist aber auch betroffen und verstehe nicht, was in einem Menschen vorgeht, der so etwas macht.
Laut Mitteilung der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach wurden Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet. „Derzeit kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob es sich aufgrund der vorhandenen Bilder um eine Schussverletzung handelt, da eine aktuelle Untersuchung des Tieres aufgrund der gegebenen Situation nicht möglich ist“, so Bezirkshauptmann Valentin Pühringer in einer aktuellen Stellungnahme. Gemeinsam mit der Polizei würden laut Pühringer weitere Erhebungen erfolgen.
Polizei bittet um Hinweise
Laut Auskunft der Pressestelle der Polizei Oberösterreich wurde am 28. März bei der zuständigen Polizeiinspektion Rohrbach Anzeige erstattet. Laut Polizeibericht weise der betroffene Storch an beiden Flügeln blutige Verletzungen auf, die von einer Schussverletzung stammen könnten. Polizeiliche Ermittlungen wurden eingeleitet. Hinweise über Beobachtungen zum konkreten Vorfall ersucht die Polizeipressestelle direkt an die ermittelnde Polizeiinspektion Rohrbach unter 059 133 4250 zu richten.
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