Jeden Tag wird erneut zum Bleistift gegriffen
Die Betrachter finden Ulrike Eidenbegers Bilder oft depressiv. Sie selbst ist es nicht.
ULRICHSBERG, HASLACH (hed). „Meine Themen stammen aus dem Alltag. Dazu gehören auch Bedrohungen und Ängste, wie etwa die vor einem Atomunfall, sagt die Ulrichsberger Künstlerin Ulrike Eidenberger (54). Auch der Tod ist Thema. „Der Tod wird gerne verdrängt. Verlust und Abschied ist nun einmal bitter. Der Umgang damit fällt leichter, wenn man sich schon vorher damit beschäftigt“, erklärt die Künstlerin. In den „Gefühlen“ der Figuren in ihren Bildern kommen ihre Gedanken zum Ausdruck . Das spricht die Menschen an. Betrachter finden Ihre Bilder oft als depressiv. „Ich selbst bin es nicht. Es sind vielleicht Gedanken der Leute beim Betrachten, die sie nachdenklich stimmen“, sagt Eidenberger. Aktuell stellt sie ihre Zeichnungen, Malerei und Mischtechniken in der Galerie im Gwölb aus.
To Be – Do Be Do Be Do
„Der Ausstellungstitel `To Be – Do Be Do Be Do` steht stellvertretend als Titel für alle meine Werke. Denn so wie man ihn ausspricht, entstehen auch meine Bildern“, sagt die Ulrichsberger Künstlerin. Sie hat kein Motiv. Ihre Bilder entstehen im Prozess. "Was mich zum Malen drängt ist das, was mir aus meinen Bildern entgegenschauen wird". In ihren Bildern sind realistische Motive enthalten, die aber nicht mit Abbildern der Wirklichkeit übereinstimmen. Surreale Bildwelten also. Für Eidenberger spielt Zeichnen und Malen seit früher Kindheit eine wichtige Rolle. „Schon als Kind malte ich gerne und schaute Kunstbücher an, was in meiner Familie sehr gefördert wurde.“ Sie studierte Bildnerische Erziehung und Technisches Werken an der Kunstuniversität Linz. Seit 1983 unterrichtet sie am BG/BRG Rohrbach. Während der Zeit als ihre Kinder heranwuchsen fand sie weniger Zeit zum Malen. 1995 hat sie wieder zu Zeichnen begonnen. Zuerst machte sie Federzeichnungen, die sie später auch colorierte. Um 2000 hat sie begonnen mit Acrylfarben zu Malen. Heute verwendet sie Mischtechniken mit Acryl, Kreide und Bleistift. Seit November 2001 macht sie monatlich eine Bleistiftzeichnungen, an denen sie fast jeden Tag arbeitet. Eine Art Meditation. 90 solcher „Monatsbilder“ sind inzwischen entstanden, 15 davon zeigt sie in der Ausstellung in Haslach. „Jetzt habe ich die Zeit zum Malen. Ich mache es weil es mir wichtig ist. Es ist Teil meines Lebens. Dort ist mein Zu Hause“. Bei ihren Schülern möchte sie das Gespür für künstlerisches Gestalten fördern und sie ermutigen draufzubleiben.
Aktuelle Ausstellung:
"To Be - DoBeDoBeDo" in der „Galerie im Gwölb“ in Haslach.
Die Künstlerin Zeichnungen, Malerei und Mischtechniken.
Öffnungszeiten: Freitag von 16 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 12 Uhr.
Dauer der Ausstellung: bis 19. Dezember.
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