Kritische Texte aus dem Böhmerwald

- Kevin Weidinger mit den frisch gedruckten Büchern.
- Foto: Foto: privat
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Kevin Weidinger veröffentlicht sein zweites, gesellschaftskritisches Buch.
SCHWARZENBERG (anh). Ungeschönt und ohne gekünstelte Verzierungen, dafür authentisch und ehrlich präsentiert sich das nun schon zweite Buch des jungen Schriftstellers aus Schwarzenberg. Es trägt den Titel „Wenn der Mond heimlich weint“ und enthält vor allem kritische Texte über Politik und unsere Gesellschaft.
Die Liebe zum Schreiben
Der gelernte Bäcker entdeckte bereits im Alter von sieben Jahren seine Liebe zum Schreiben und verfasste erste Reime für familiäre Anlässe. 2009 präsentierte der heutige Industriearbeiter erstmals Selbstgedichtetes bei einem Faschingswettbewerb in seinem Heimatort. Bestärkt durch die positiven Reaktionen, hatte Weidinger sodann immer wieder kleinere Auftritte und plante sein erstes Buch.
Zwischen Tradition und Moderne
Mit seinem Erstlingswerk „Zwischen Skaterschua und Trochtngwondt“, das der sportbegeisterte Schwarzenberger 2010 herausbrachte, erregte er in der Region großes Aufsehen. Ein Jugendlicher, der in Mundart über Land und Leute schreibt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, das kannte man noch nicht. Mit der großen Bandbreite an verarbeiteten Themen sprachen seine Gedichte junges, wie älteres Publikum gleichermaßen an und schlugen eine Brücke zwischen Tradition und Moderne. So handelten seine Reime unter anderem von der Natur, dem Dreiländereckgebiet, aber auch von Liebe, Alkohol und Drogen. Auch sehr viel kritisches Material befand sich bereits unter dem Sammelsurium.
Ungeschönte, raue Geschichten
Vier Jahre nach seinem ersten Gedichtband folgt nun das Buch „Wenn der Mond heimlich weint“, welches im Easy-Media Verlag erschienen ist und nicht nur Gedichte, sondern auch kurze Geschichten enthält. Weidinger wechselte hierfür vom Dialekt ins Hochdeutsche, blieb sich aber seinem Motto, die Realität unverfälscht darzustellen, treu. Der junge Autor beschreibt sein Nachfolgewerk als gewagter und weitaus persönlicher und wagt sich damit an globalere Themen heran, wie Rassismus, Krieg oder Armut. Die Texte entstammen Großteils persönlicher Erlebnisse des Mühlviertlers. „Es sind zum Teil prägende Eindrücke von meinen Reisen in Länder wie Bulgarien, Moldawien, Mazedonien oder Estland.“, erklärt der Schwarzenberger.
Texte zum Nachdenken
Weidinger möchte mit seinen Texten die Ungerechtigkeiten unserer heutigen Gesellschaft aufzeigen, den seiner Meinung nach dramatischen Werteverfall thematisieren und vor der beängstigenden Kluft zwischen Arm und Reich warnen. „Das Buch ist sicher keine leichte Kost und wird die Leserschaft spalten, denn nicht jeder wird mit der Ehrlichkeit – fern ab von jeglicher Manipulation – umzugehen wissen.“, ist sich der Sektionsleiter des Schwarzenberger Radteams sicher. Doch genau dies war die Idee hinter den Texten: Sie sollen die Menschen zum Nachdenken anregen.
Vorgestellt wird das Buch erstmals am 08. November 2014 um 19:30 Uhr im Mehrzwecksaal der Volksschule Schwarzenberg und es ist regional oder online erhältlich.
Weitere Informationen über Kevin Weidinger und die Möglichkeit zum Onlinekauf des Buches gibt es auf seiner Homepage: http://www.kevin-weidinger.at
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