Auftakt zur Protestaktion in Haslach
„Wir haben Platz für Flüchtlinge“
Die Akteure fordern die Regierung auf, die unwürdigen Bedingungen in den europäischen Flüchtlingslagern zu beenden und Flüchtlinge aufzunehmen. Weiters erfolgt ein Aufruf zu weniger Hass und mehr Menschlichkeit.
HASLACH. „Wir sind keine ‚Anti-Corona-Demo‘, wir sind auch keine ‚Anti-Regierungs-Demo‘. Wir sind eine ‚Regierungs-tua-was-Demo‘“, eröffnet Magdalena Hackl, Mitglied des Organisationsteams, die Aktion „40 Tage Menschlichkeit“ am Kirchenplatz in Haslach. Gestartet wurde mit einem Solidaritätscamp, natürlich unter entsprechenden Corona Auflagen, um aufzuzeigen, wie tausende Flüchtlinge die Nächte in den Flüchtlingslagern verbringen müssen. Die Organisatoren vom Treffpunkt mensch&arbeit Rohrbach, dem Regionsteam der Katholischen Jugend und engagierten Personen der Pfarre Haslach wollen so, wie in großen Städten, ein Zeichen setzen und die Regierung auffordern aktiv zu werden. Die BezirksRundschau berichtete.
"Haben Platz für Flüchtlinge"
„Wir müssen etwas unternehmen, damit die Bilder in den Medien aus den europäischen Flüchtlingslagern nicht zur Gewohnheit werden“, sagt Robert Bräuer. „Es ist mir schon bewusst, dass wir nicht alle aufnehmen können, aber wir sollten uns mit den Fluchtursachen beschäftigen“, erklärt Anna Bräuer von der Katholischen Jugend. „Außerdem haben wir Platz für einige Menschen.“ Das bestätigt auch Haslachs Vizebürgermeisterin Elisabeth Reich: „Wir haben in Haslach Platz für Flüchtlinge und würden welche aufnehmen, was uns aber derzeit von der Regierung verwehrt wird.“
Pfarrer Gerhard Kobler hofft, dass die Aktion zum Nachdenken und zu Veränderungen führt, auch im Zusammenhang mit dem „Vorenthalten von Menschenrechten“. „Da kann man nichts tun – das ist für mich der unmenschlichste Satz, den es gibt“, betont er. Unterstützung findet er bei Margit Scherrer: „Wir müssen aufzeigen, was wir wollen und die Regierung zum Handeln auffordern.“ „Uns geht es so gut in unserem Land und andere liegen in den Flüchtlingslagern im Dreck. Das ist menschenunwürdig“, bekundet die Haslacherin Heidi Eckerstorfer, die Impulsgeberin für dieser Aktion war. „Ich wünsche mir, dass bei dieser Aktion viele gute Gedanken entstehen, welche dann Kreise ziehen und eine Veränderung bewirken." Dass möglichst viele Leute den Appell an die Bundesregierung unterstützen und es zu weiteren Aktionen kommt, darauf hoffen die Initiatoren.
Die weiteren Aktionen im Überblick:
Mahnwachen am Lagerfeuer, jeweils Freitag 18 bis 19.30 Uhr
Freitag, 26. Februar: Information und Diskussion zur Aktion
Freitag, 5. März: Der christliche Weg der Nächstenliebe
Freitag, 12. März: Protestlieder und Texte
Freitag, 19. März: Vortrag von Ludmilla Leitner: „Das gefährlich Furchtbare was war und immer wiederkehrt“
Freitag, 26.März: Kinder haben Rechte, Katholische Jungschar
Abschlussaktion: Karfreitag, 2. April: Zeltlager am Kirchenplatz mit Karfreitagsliturgie
Karsamstag 3. April: Zeltlager mit Sammelaktion von Brauchbarem für Flüchtlinge.
Daueraktionen während der Fastenzeit:
Fürbittenbaum in der Haslacher Pfarrkirche
„Botschaften-Kette“ am Haslacher Marktplatz
Ein „Weg der Menschenrechte“ durch Haslacher Parks, mit den Schwerpunkten: Gesundheit, Würde, Freiheit, Bildung wird eingerichtet.
Besucher können in einem Aktions-Postkasten Botschaften hinterlassen, welche an die Bundesregierung weitergeleitet werden.
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