Caritas-Altenpension
Bezugsarbeit spielt in der Pflege große Rolle

Nicole Promberger arbeitet in der Caritas-Altenpension in der Pflege. Zuvor hat sie die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe absolviert. | Foto: Caritas Salzburg
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Für Nicole Promberger bringt ihr Beruf in der Pflege in der Caritas-Altenpension in Salzburg viel Erfüllung mit. Dabei sei die Bezugsarbeit wesentlich.

SALZBURG. Im Pflegebereich zu arbeiten, ist mehr Berufung als Beruf – davon ist Nicole Promberger, die in der Caritas-Altenpension in Salzburg arbeitet, überzeugt. Die 43-Jährige bezeichnet sich selbst als Spätberufene und ist durch persönliche Erlebnisse in der Familie mehr und mehr in den Pflegeberuf hineingewachsen.

Promberger pflegte ihre Großmutter

"Im Jahr 2007 ist meine damals 79-jährige Großmutter mehrere Wochen palliativ im Krankenhaus gelegen. Ich hab aber gespürt, dass ihre Zeit zum Sterben noch nicht gekommen war. Ein Jahr später konnte sie als Pflegefall wieder nach Hause entlassen werden und ich habe dann neben meinem Halbtags-Job im Büro die Pflege für sie übernommen", erzählt Promberger, die zu diesem Zeitpunkt auch noch ihre beiden Kinder als Alleinerziehende zu betreuen hatte.

"Es war keine einfache Zeit, aber zu sehen, dass meine Großmutter danach wieder soweit war, dass sie mit Krücken gehen konnte, war ein sehr erfüllendes Gefühl. Da habe ich gespürt, wie viel man durch diese Tätigkeit zurückbekommt", blickt Promberger zurück.

Ausbildung berufsbegleitend absolviert

Promberger entschied sich dann dafür, die Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe berufsbegleitend zu absolvieren und schloss die Schule 2017 mit der Berufsbezeichnung "Fach-Sozialbetreuerin" ab. Die dreijährige Ausbildung richtet sich an Interessierte jeden Alters, die einen sozialen Beruf anstreben. Nach ein paar Zwischenstationen arbeitet die 43-Jährige seit gut einem Monat in der Altenpension der Caritas im Süden der Stadt Salzburg. "

Ich fühle mich angekommen. Die Menschen leben hier in vier Wohneinheiten mit jeweils acht Bewohnern, das ermöglicht eine sehr individuelle Betreuung und einen engeren Bezug zu den Bewohnern. Wir setzen stark auf Selbstbestimmung – jeder Mensch bringt seine Geschichte mit und es gibt immer einen Grund, warum sich ein Mensch so oder so verhält. Da ist es schon wichtig, genau hinzuhören", schildert Promberger.

Enge Bezugspersonen für die Bewohner

Daher sei auch die Bezugs- und Biographiearbeit so wichtig. "Einer der Bewohner ist ein Musikant, hat sein Leben lang einen sehr engen Bezug zur Musik gehabt. Da spürt man richtig, wie er aufblüht, wenn man mit ihm darüber redet. Manchmal gelingt es auch, dass wir dann im Dreiviertel-Takt die wenigen Schritte vom Rollstuhl ins Bad gehen. Das bedeutet für mich Erfüllung, wenn man das Leuchten in den Augen seines Gegenübers sieht."

Die Bezugsarbeit sei grundsätzlich eine der wesentlichen Säulen in der Caritas-Schule, wie die Schulleiterin Johanna Harb bestätigt: "Es geht um die alltägliche Begleitung der Klienten, sei es bei einem Ausflug oder der Gestaltung des Tages. Dabei liegt der Fokus auf dem kompletten Wohlbefinden der Klienten. Unsere Absolventen stehen diesen in allen Bereichen zur Seite und sind wichtige Bezugsperson", betont Harb.

Trotz Maske ein Lächeln im Gesicht: Nicole Promberger arbeitet in der Caritas-Altenpension. | Foto: Caritas Salzburg
  • Trotz Maske ein Lächeln im Gesicht: Nicole Promberger arbeitet in der Caritas-Altenpension.
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Nicole Promberger, die in Abtenau lebt und in die Stadt pendelt, hat sich bewusst für den Schwerpunkt "Altenarbeit" in der Caritas-Schule entschieden. Alternativ können die Schwerpunkte Behindertenarbeit, Behindertenbegleitung oder Familienarbeit gewählt werden. "Durch die intensive Erfahrung als pflegende Angehörige meiner Großmutter war dieser Weg für mich vorgezeichnet", ergänzt Promberger.

Auch Seele braucht Zuwendung

Dass der Beruf nicht immer einfach ist und auch Überwindung kostet, sei ihr bewusst gewesen. "Klar ist da eine Scheu und der Beruf ist nicht nur ein Honiglecken, aber mit der Zeit verliert man diese Scheu. Man entwickelt einen anderen Bezug zu den Menschen, zum Alter und zum Leben. Man übernimmt eine Verantwortung für andere, dazu braucht es viel Empathie und Liebe zu den Menschen. Mir ist es immer wichtig, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Seele gesund ist und die Würde eine wesentliche Rolle spielt. Wenn jemand keinen Sinn mehr im Leben sieht, wird es schwierig. Umso wichtiger ist es, schöne, erfüllende Moment zu schaffen, eben dieses besondere Leuchten in den Augen zu erhalten", sagt Promberger.

Dreijährige Ausbildung

Die dreijährige Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) der Caritas kann entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Voraussetzungen sind eine positiv abgeschlossene mittlere oder höhere Schule oder ein Lehrabschluss oder ein positiv absolvierter Vorbereitungslehrgang. Die Schule bildet die Berufsgruppe "Fach-Sozialbetreuer" aus.

Einen Bericht über die Soziale Drehscheibe könnt ihr hier lesen

Weitere aktuelle Berichte aus der Stadt Salzburg findet ihr hier

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