Sicherstellung der Stromversorgung
Wenn plötzlich der Strom in Salzburg fehlt

Durch so einen Freileitungsmasten fließt der Strom durch und versorgt neben der Stadt Salzburg auch die umliegenden Gemeinden und Grenzgebiete. | Foto: sm
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  • Durch so einen Freileitungsmasten fließt der Strom durch und versorgt neben der Stadt Salzburg auch die umliegenden Gemeinden und Grenzgebiete.
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Hinter dem für den Endverbraucher einfachen Handgriff zum Lichtschalter steckt ein komplexes System, das bei Überlastung ausfällt – Folge: Das Licht bleibt aus. Die Netzlast wird in Salzburg die ganze Woche rund um die Uhr beobachtet, um im Ernstfall den Stromausfall zu verhindern.

Einblicke und Anforderungen an das Stromnetz im urbanen Raum, wie hier beim Sportzentrum Nord gab die Salzburg Netz GmbH.  | Foto: sm
  • Einblicke und Anforderungen an das Stromnetz im urbanen Raum, wie hier beim Sportzentrum Nord gab die Salzburg Netz GmbH.
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SALZBURG. Sie bestehen aus Holz oder Stahl und ragen von zwölf Metern bis 45 Meter in die Höhe und haben eines gemeinsam: Sie leiten Strom. "Jeder, der einen Stromausfall schon mitgemacht hat, weiß, jede Minute ist eine zu viel", erklärt Herwig Struber, Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH.

Johannes Walsberger und Herwig Struber, die beiden Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH im Gespräch mit den BezirksBlättern. | Foto: sm
  • Johannes Walsberger und Herwig Struber, die beiden Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH im Gespräch mit den BezirksBlättern.
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Er gibt schmunzelnd zu, dass man sich in diesem Metier "kein Lob erwartet", und informiert, dass die Salzburg Netz durchschnittlich 19,7 Minuten Stromausfall pro Jahr und pro Kunde verzeichnet. Damit liegt man unter dem Österreichschnitt von 26,3 Minuten.

Das Strom-Netz stabil halten

"Ein Stromnetz ist immer dann stabil, wenn so viel Energie eingespeist wird, wie verbraucht wird", sagt Johannes Walsberger, ebenfalls Geschäftsführer der Salzburg Netz. Und genau hier liegt die Krux, denn der Verbrauch von Strom sollte immer der Erzeugung entsprechen und sich in der Waage halten.

Trafostationen wandeln Strom auf Niederspannungsebene um. | Foto: sm
  • Trafostationen wandeln Strom auf Niederspannungsebene um.
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Aber einerseits wird der Strombedarf in Salzburg in den nächsten Jahren steigen, andererseits nehmen die erneuerbaren Ressourcen, wie Photovoltaikanlagen, zu. Und diese sind stark wetterabhängig und schwanken in der Verlässlichkeit der konstanten Stromzufuhr, da sie etwa bei schlechtem Wetter weniger Energie gewinnen als bei Sonnenschein.

"Die Unwetteranzahl wird höher und nimmt zu – eine Gefährdung steigt." Herwig Struber

Die Steuerung dieser volatilen Netzlast zählt zu den zentralen Aufgaben der Versorgungssicherheit. Oder wie Walsberger es ausdrückt: "250 Tage im Jahr muss eingegriffen werden, um das Netz stabil zu halten."

Viele Gründe für den Stromausfall

Neben dem Wetter und seinen Folgen, wie Sturm, Hochwasser und Baumfall, können bei einem Stromausfall auch menschliche Gründe vorliegen, wie der Baggerfahrer, der darauf losbaggert und eine Leitung beschädigt.

Strum und Unwetter können solche Masten leicht beschädigen. | Foto: sm
  • Strum und Unwetter können solche Masten leicht beschädigen.
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Beachten sollte man auch, dass nicht jeder Stromausfall ein Blackout ist. "Wir reden nicht von einem Blackout, sondern von einem großflächigen Stromausfall", sagt Struber, der im Europäischen Verbund ein starkes europäisches Netz sieht, das sich im ständigen Austausch mit anderen Netzbetreibern befindet und die Stromversorgung im Notfall sicherstellt.

Das Stromnetz in Salzburg nicht überlasten

Investition in "Blackout-Strategie"

Der ÖVP-Sicherheitssprecher Hannes Schernthaner gibt Einblick in die 2018 gegründete interdisziplinäre Projektgruppe, die Salzburg bestmöglich auf ein Szenario eines umfassenden und länger andauernden Stromausfalles vorbereiten soll.

Über die Hochspannungsnetze wird Strom überregional verteilt. Das Leitungsnetz besteht aus Hoch-, Mittel-, und Niederspannungsleitungen.  | Foto: sm
  • Über die Hochspannungsnetze wird Strom überregional verteilt. Das Leitungsnetz besteht aus Hoch-, Mittel-, und Niederspannungsleitungen.
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"So wurden um etwa 1 Million Euro Anhänger für die Notstromversorgung (75 kVA) im Ernstfall gekauft und an Stützpunktfeuerwehren stationiert. Darüber hinaus wurden durch die Salzburg-AG sechs Notstromaggregatoren für die Notversorgung (ca. 200 kVA) – auch im Katastropheneinsatz – angeschafft und strategisch auf verschiedene Feuerwehrstandorte aufgeteilt", erklärt Schernthaner.

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