Unwetter
So wollen Bund und Land beim Wiederaufbau unterstützen
Die 48 Unwetterstunden werden viel Geld kosten. 2 bis 3 Millionen Euro werden vom Bund vorgeschossen und über den Katastrophenfonds des Landes schnell an die Geschädigten ausgeschüttet. Dazu werden über fünf Jahre lang je 4 Millionen Euro für neue Schutzprojekte in Salzburg vom Bund vorgezogen.
SALZBURG. Die Unwetter haben am Wochenende vor allem im Tennengau und Pinzgau große Schäden angerichtet. "Bund und Land Salzburg helfen den Betroffenen, unterstützen bei den Arbeiten zum Wiederaufbau und legen Priorität auf Sicherungsmaßnahmen", das betonen Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bundeskanzler Sebastian Kurz beim Pressegespräch in Salzburg.
7 Millionen Euro Schäden
"Aktuell sind wir beim Aufräumen. Wenn das ganze aufgestaute Wasser abgeflossen ist, können wir ein erstes Resümee über die Schäden ziehen", sagt der Landeshauptmann. "Wir rechnen mit einem Schaden von rund 7 Millionen Euro an privaten Häusern, vor allem in Hallein und im Raum Mittersill."
Die nötige Unterstützung durch den Katastrophenfonds wird auf fünf Millionen Euro geschätzt. Der Bundesanteil des Katastrophenfonds von 60 Prozent wird bevorschusst, um schneller helfen zu können.
"Der Katastrophenfonds des Bundes ist mit 450 Millionen Euro gefüllt. An den finanziellen Mitteln wird es nicht scheitern."
Bundeskanzler Sebastian Kurz
Land erhebt Schäden an der Infrastruktur
Schäden gibt es bei Privatpersonen im Gewerbe aber auch an der Infrastruktur – dazu zählen Wege, Pinzgaubahn, Brücken, Straßen usw. "Hier läuft die Schadenserhebung. Wie viel Geld das dem Land Salzburg kostet, können wir noch nicht abschätzen", so der Landeshauptmann.
Kanzler sagt Sonderlösungen in besonderen Härtefällen zu
"Salzburg hat dramatische Stunden und Nächte hinter sich, mit Schäden in der Landwirtschaft, im Privatbereich, bei Firmen und der öffentliche Infrastruktur. Wir wollen über den Katastrophenfonds schnell helfen. Zu den Ausschüttungen werden wir auch Sonderlösungen in besonderen Härtefällen finden", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz und dankt den Einsatzorganisationen und freiwilligen Helfern.
"Höhere Dämme können wir nicht mehr bauen"
Landesrat Josef Schwaiger vergleicht die aktuellen Schäden mit jenen aus dem Jahr 2005: "2005 hatten wir in Mittersill Schäden in Höhe von 50 Millionen Euro. Danach haben wir mit der Bebauung in Mittersill und westlich von Zell am See begonnen. Mit den letzten Umsetzungen heuer in Stuhlfelden haben wir den maximalen Schutz im Oberpinzgau erreicht und das hat uns heuer enorm geholfen. Der Dauersiedlungsraum war fast zur Gänze geschützt. Das ist ein Ergebnis von 750 Millionen Euro, die wir seit 2002 investiert haben", so Schwaiger, der aber betont: "Wir haben jetzt aber die Grenze erreicht. Höhere Dämme können wir dort nicht mehr bauen."
„1.000 beschädigte Objekte waren es beim Hochwasser 2005 im Oberpinzgau, diesmal sind es 50. Ein Beleg, dass Schutzbauten wirken, aber hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben.“
Landesrat Josef Schwaiger
Acht Gemeinden profitieren vom Finanzierungsvorschuss
Innerhalb der kommenden fünf Jahre können Projekte mit zusätzlichen 33,5 Millionen Euro von Bund (60 Prozent) und Land (40 Prozent) vorgezogen werden. Damit sollen Lawinen- und Wildbachverbauungen vorgezogen werden. "Es geht um Projekte in Zell am See, Köstendorf, Rußbach, Tamsweg, Fusch, Hofgastein, Bad Gastein sowie St. Martin bei Lofer. Darunter sind um 10 Millionen Euro Projekte zur Stabilisierung des Waldes in Fusch, Bad Hofgastein, Bad Gastein und in St. Martin bei Lofer.
So kommt man zum Geld aus dem Katastrophenfonds
Zum Geld aus dem Katastrophenfonds kommen die Bürger über Anträge beim Land. "Es müssen gewisse Regeln nach dem Katastrophenfonds eingehalten werden, aber ich habe veranlasst, diese Abwicklung schnell und unbürokratisch zu halten und im Zweifel für den Antragsteller zu entscheiden", sagt der Landeshauptmann.
"Wir haben Erfahrungen mit solchen Fällen und rechnen auf Basis von Richtsätzen ab. Wir leisten auch Vorschüsse unter gewissen Umständen", ergänzt Landesrat Schwaiger. "Wenn es schnell gehen muss, können wir auch direkt auszahlen. Das Prozedere ist binnen Wochen möglich. Bei schwierigen Fällen müssen wir aber mit Rechnungen abreiten und dann dauert es länger", sagt Josef Schwaiger. Ausbezahlt wird zwischen 50 und 70 Prozent der Summer. "100 Prozent gibt es nur, um Leib und Leben zu schützen", so Schwaiger.
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