Psychologie
Schwul/lesbisch/bisexuell - Diskriminierung in der Schule

Homophobie und Homonegativität unter Kindern und Jugendlichen

Viele LGBTIQA* Lehrer*innen und Jugendliche leiden aufgrund der Homophobie in der Schule, wo Diskriminierung noch immer verbreitet ist. Es ist nicht selbstverständlich, schwul, lesbisch, bisexuell, queer oder trans*ident zu sein.

Homophobe Beschimpfungen sind auf dem Schulhof Alltag. Diese können dazu führen, dass Kinder und Jugendliche negative Selbstbilder verinnerlichen und diese gegen sich selbst oder andere richten.

Kinder und Jugendliche, die lesbisch, schwul oder bisexuell sind, weisen höhere Raten an Suiziden und Suizidversuchen auf. So ist die Zahl der Suizidversuche viermal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen.

Wir beobachten in der Gesellschaft zunehmend eine Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit. Es gibt eine große Spannung zwischen der Öffentlichkeit (Medien, Talkshows, Filmen, TV-Serien, Politik, der liberalen Rechtsprechung), und dem schulischen Alltag, in dem Homosexualität und Bisexualität ein Stigma darstellen. Hier findet sich Homonegativität sowohl unter Schüler*innen als manchmal auch noch unter Lehrer*innen.

Reportage mit einem schwulen Lehrer:

"Zwei Lehrer für den Sprung ins Leben" (Hessenreporter)

Der Lehrer Alexander Grund ist schwul, tritt geschminkt auf und setzt sich für mehr Offenheit und Toleranz im Schulsystem ein.


Auch viele schwule und bisexuelle Lehrer*innen bleiben unsichtbar

Homosexualität und Bisexualität sind in der Gesamtbevölkerung sehr weit verbreitet: zehn bis zwanzig Prozent aller Menschen sind homosexuell und bisexuell. Die statistische Schwankungsbreite ergibt sich dabei aus den unterschiedlichen Fragestellungen in anonymen Umfragen. Dennoch sind lesbische, bisexuelle und schwule Personen in Schulklassen, aber auch unter Lehrer*innen in der Regel unsichtbar.
Filmtipp: "Lesbisch. Schwul. Jung - Ich und die Anderen" (Planet Schule)

Schwule, lesbische, bisexuelle und trans*gender Jugendliche erzählen, wie schwer es sein kann, die eigene Orientierung und Identität in der Gesellschaft und in Peer Gruppen offen und frei zu leben.

Heteronormativität und Homonegativität erschweren die Selbstakzeptanz

Ein Problem ist sicherlich, dass Heterosexualität in unserer Kultur als selbstverständlich gilt und stillschweigend bei jedem Menschen vorausgesetzt wird. Dies nennt man "Heteronormativität". Diese Heteronormativität kann junge Menschen und Lehrer*innen stark verunsichern, anders als die anderen zu sein. Dies wiederum erschwert das Coming Out der Jugendlichen (und auch der Lehrer*innen) immens. Noch schlimmer wird es dann, wenn auch in der Familie Homophobie besteht.

Viele Jugendliche fühlen sich einsam und allein. Dabei wäre die eigene, liebevolle Selbstakzeptanz so wichtig für die psychische Entwicklung eines Menschen, ansonsten kann es zu schweren psychischen Krisen kommen bis hin zu Suiziden. Jugendliche bräuchten Freunde, Peers und Lehrer*innen, mit denen sie über ihre sexuelle Orientierung sprechen könnten und die sie in ihrem Anders-sein akzeptieren. Diese fehlen allerdings meistens.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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