Saniert und grüner
Eine Siedlung aus den 80ern erfindet sich neu
In Aigen fand das große Siedlungsfest der Wohnanlage in der Friedrich-Inhauser-Straße statt. Das Gebäude – ein Leuchtturmprojekt in ganz Salzburg. Bereits vor der offiziellen Übergabe vergangenen Freitag erhielt die modernisierte Wohnsiedlung zahlreiche Preise, wie den ÖGUT-Umweltpreis für eine CO₂-neutrale Quartiersanierung.
SALZBURG. Neben einem modernen Energie- und Haustechnikkonzept wurde bei der Nachverdichtung für die Aufstockung (von 75 auf 99 Wohneinheiten) überwiegend auf nachwachsende Rohstoffe wie Holz und Hanf gesetzt.
Fossile Energieträger wurden komplett ausgeschlossen, dafür kommen Photovoltaik, Wärmegewinnung aus Abwasser und Raumluft sowie Pufferspeicher zum Einsatz.
Neues/altes Erscheinungsbild der Häuser
Die Wohnsiedlung aus den 80er-Jahren erhielt einen frischen Anstrich, ohne die alte Optik außer Acht zu lassen. So kann man im modernen Design noch die ursprünglichen Häuser erkennen.
"Wir haben die tragende Struktur und Silhouette beibehalten", erklärt der zuständige Architekt Christoph Scheithauer, den es freute, dass das Freiraumkonzept umgesetzt wurde, denn erfahrungsgemäß fehle hier bei solchen Projekten manchmal das nötige Budget.
Bauen: Schritt Richtung Zukunft
Dass generell die Außenflächen und Freiräume immer wichtiger werden, weiß Heimat-Österreich-Geschäftsführer Stephan Gröger. Ihm war bei diesem Projekt klar: "Bei allen Dingen haben wir gesagt, wir machen es anders."
So finden sich neben dem schönen Spielplatz auch Hochbeete zum Gärtnern und an den Wohnungen geräumige Balkone. Zusätzlich können alle Bewohner die große Dachterrasse nützen.
"Auch wenn jemand wenig Geld verdient, soll er besser leben." Stephan Gröger
Ebenfalls rückten das Fahrrad und andere "grüne" Fortbewegungsmittel in den Mittelpunkt
"Grüne" Arten der Bewegung
Der "Mobility Point" ist ein Raum, der für die Bewohner mittels Wohnungsschlüssel zugänglich ist. Hier stehen E-Scooter, E-Bikes, E-Lastenpedelec, Fahrrad-Korbanhänger und Fahrrad-Kinderanhänger sowie ein E-Auto bereit.
Das Car-Sharing steht neben den Bewohnern der Anlage ebenfalls für die Nachbarschaft zur Nutzung offen.
Energie beim Hausbau anders nutzen
Bei der Generalsanierung der Wohnanlage achtete man auf eine Energieerzeugung in einem vollökologischen Kreislauf. Neben der Abwasser-Wärmerückgewinnung wird auch eine Abluft-Wärmerückgewinnung, unter anderem durch Solarnutzung (PV-Anlage), möglich.
"Das Energiekonzept des Gebäudes ist absolut zukunftsweisend und sucht seinesgleichen", so Gröger, der erklärt, dass die Wärmerückgewinnung aus Abwasser in einem mehrgeschoßigen Wohnbau ein neuer Ansatz sei.
"Bisher ist das Warmwasser ungenutzt in den Kanal geflossen, jetzt versorgt es das komplette Gebäude mit Energie." So ist die Siedlung im Sommer autark und wie Gröger mitteilt "von Ende März bis Oktober eine energetische Selbstversorgungsanlage."
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