Coronavirus in Salzburg
"Unsere hoch standardisierte Gesellschaft ist verletzlich"
Gesundheitslandesrat Christian Stöckl zur Corona-Krise: "Wir lernen daraus auf Regionalität statt auf Internationalität zu setzen."
Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, die Ereignisse rund um das Thema Coronavirus überschlagen sich auch in Salzburg. Sehen Sie in der aktuellen Situation auch Chancen?
CHRISTIAN STÖCKL: Die aktuelle Situation macht bewusst, wie verletzlich unsere hochstandardisierte Gesellschaft eigentlich ist. Die Chance liegt darin, im Umgang miteinander wieder rücksichtsvoller zu werden, das Zusammenleben möglichst positiv zu gestalten und unser Gesundheitssystem zu schätzen. Eine weitere Chance sehe ich darin, dass wir in Zukunft noch mehr auf Regionalität statt Internationalität und Neoliberalismus setzen.
Wenn Sie in Gesprächen mit den Salzburgern mit Angst konfrontiert werden, was sagen Sie zu diesen Menschen?
STÖCKL: Ich tröste sie damit, dass die Wahrscheinlichkeit eines schlimmen Krankheitsverlaufes sehr gering ist und rate zu viel Bedachtheit und Vorsicht im Umgang mit der Virusgefahr.
Was empfinden Sie selbst dabei, sich nicht wirklich frei bewegen und nicht auf Veranstaltungen gehen zu können etc.?
STÖCKL: Die aktuelle Einschränkung der Bewegungsfreiheit löst zwangsläufig ein sehr beklemmendes Gefühl aus, weil wir seit Jahrzehnten gewohnt sind, uns in Europa und den meisten Staaten auf der ganzen Welt frei zu bewegen und im unmittelbaren Bereich die vielen Angebote im sozialen, kulturellen oder sportlichen Leben zu nutzen und genießen.
Beinahe minütlich tauchen online neue Meldungen zum Thema Coronavirus auf. Können Sie Ratschläge geben, wie man Fake News in diesem Zusammenhang von richtigen/wichtigen Informationen unterscheiden kann?
STÖCKL: Fake News sind daran zu erkennen, dass sie oftmals der Überprüfung durch die menschliche Logik nicht standhalten. Wichtig ist, dass Menschen amtliche und offizielle Informationen wie etwa die Homepage des Landes Salzburg in Anspruch nehmen.
Gibt es Plattformen in Salzburg, wo sich Menschen, die zur Risikogruppe gehören und Hilfe brauchen, mit Menschen vernetzen können, die Tätigkeiten für sie übernehmen könnten (z.B. einkaufen gehen)?
STÖCKL: Die Gemeinden bzw. Bürgermeister haben zugesagt, sich um ein entsprechendes Netzwerk zu kümmern.
Können wir ein paar Good News in diesem Zusammenhang vermelden?
STÖCKL: Es ist erfreulicherweise festzustellen, dass die Menschen zusammenhelfen und der Zusammenhalt in der Gesellschaft gerade in besonders schwierigen Situationen sehr groß ist.
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>>DAS<< sagt der Landeshauptmann zum Thema "Coronavirus in Salzburg".
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