Coronavirus in Salzburg
Infizierte werden immer jünger
Tag 175 in der Corona-Pandemie zeigt eine Verschiebung bei den betroffenen Bezirken, lineares statt exponentielles Wachstum und im Schnitt jüngere Betroffene als zur ersten Hochphase im April.
SALZBURG. Die Corona-Pandemie unterliegt einem Wandel. Die Infizierten werden immer jünger und wohnen nun eher im Zentralraum, also in der Stadt Salzburg und im Flachgau, statt wie zu Beginn im Pinzgau und Pongau. Lokale Ausbrüche, also Cluster, beschäftigen die Gesundheitsbehörden nun vermehrt.
Die Zahlen
(Stand 21. August 2020, 8 Uhr): Insgesamt gibt es bis dato in Salzburg 1.550 positive Covid-19-Tests. Aktuell halten sich 150 aktiv infizierte Personen in Salzburg auf. So viele aktiv infizierte Personen gab es laut Landesstatistik zuletzt am 22. April, also in der ersten Hochphase der Pandemie. Der Unterschied: "Die Entwicklung war im März sehr viel dynamischer als jetzt. Die Zahl der Neuinfektionen steigt nicht exponentiell, sondern linear“, sagt Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik. „Im März und April waren die infizierten Personen im Durchschnitt etwas über 50 Jahre alt, jetzt liegt dieser Wert bei rund 35 Jahren. Fast die Hälfte der Neuinfektionen seit 1. Juli entfällt auf die Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen“, so Filipp.
39 Personen sind bisher am Corona-Virus verstorben, 1.361 genesen. Sieben Erkrankte befinden sich derzeit im Spital. 54.636 behördlich angeordnete Tests gab es bisher, dazu kommen zirka 17.000 Abstriche im Rahmen des Tourismus-Screenings.
Nach Bezirken:
(Stand: 20. August, 11 Uhr)
Flachgau: 47,6 Infizierte pro 100.000 Einwohner
Stadt Salzburg: 27,1 Infizierte pro 100.000 Einwohner
Pinzgau: 20,5
Pongau: 17,2
Tennengau: 11,5
Lungau: 0
landesweiter Wert: 27,6 Infizierte pro 100.000 Einwohner
– das ist der dritten Platz (gemeinsam mit Oberösterreich) im Österreichvergleich. Nur Wien (63,8) und Tirol (34,6) haben mehr aktiv Infizierte.
Nur rund 30 betroffene Gemeinden
„Das Geschehen hat sich von Innergebirg in den Zentralraum verlagert. Derzeit sind der Flachgau und die Stadt Salzburg am stärksten betroffen, im Frühling waren es der Pinzgau und Pongau“, sagt Filipp. Auch die Anzahl der betroffenen Gemeinden hat sich stark verändert. Anfang April waren fast 100 der 119 Gemeinden betroffen, derzeit sind es rund 30.
"Zweiten Lockdown überlebt unsere Wirtschaft nicht“
„Einen zweiten Lockdown überlebt unsere Wirtschaft nicht, daher ist mir wichtig, immer wieder zu betonen, dass es auf jeden Einzelnen ankommt. Abstand halten, Händehygiene, wenn nötig die Mund-Nasen-Maske tragen. Das schnelle Contact-Tracing ist der Schlüssel zur Unterbrechung der Infektionskette. Nur so können wir ein schnelles Verbreiten des Virus verhindern“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Aktuelle Phase entscheidend für kommende Monate
Laut Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl befinden wir uns aktuell in einer entscheidenden Phase: "Schaffen wir es, die Infektionskurve abzuflachen, oder steigt sie wieder rasant an? Das wird darüber entscheiden, wie unser Leben in den kommenden Wochen und Monaten aussieht“, so Stöckl.
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