Coronavirus in Salzburg
Ziel: durchgängiger Regelbetrieb im Kindergarten

Landesrätin Andrea Klambauer im Kindergarten Mauterndorf im Lungau, noch vor der Corona-Situation.  | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
  • Landesrätin Andrea Klambauer im Kindergarten Mauterndorf im Lungau, noch vor der Corona-Situation.
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"Panikartige Schul- und Kindergartenschließungen aufgrund eines Corona-Verdachtsfalls müssen unbedingt vermieden werden", sagt Landesrätin Andrea Klambauer. In einem Schreiben richtet sie sich an Pädagogen und Eltern. 

SALZBURG. Landesrätin Andrea Klambauer hat sich vergangene Woche mit einem Brief an die Kindergärten und Eltern gewandt, um die Angst vor dem nahenden Start der Betreuungszeit zu nehmen und die Leitlinien für das neue Kindergartenjahr zu präsentieren. Die Neos-Landesrätin blickt darin zuversichtlich in den Herbst, denn: "Wir haben viel über das Virus gelernt und wir können gerade bei Kindern unter zwölf Jahren auf sehr beruhigende Erfahrungen und wissenschaftliche Daten bauen."

"Kinder sind keine Super-Spreader"

Kinder unter zwölf Jahren können zwar Covid-19 positiv sein, heißt es in diesem Elternbrief, sie haben in der Regel aber keine Symptome und geben das Virus meist nicht weiter. Kinder würden das Virus nur selten an andere Kinder oder an Erwachsene übertragen. "Wir wissen damit gesichert, dass Kinder unter zwölf Jahren, vielleicht sogar unter 15, eine völlig unbedeutende Rolle im Ansteckungsgeschehen spielen. Da verhält sich SARS-CoV2 anders als erwartet. In diesem Alter stecken sich Kinder bei Erwachsenen, in der Regel in der eigenen Familie an. Für das epidemiologische Geschehen spielen Kindergärten keine Rolle, darum findet man auch praktisch keine Cluster in diesem Bereich", so die Landesrätin.

Erster Coronafall in Kinderbetreuungseinrichtung in Salzburg. >>HIER<< mehr erfahren.

Ansteckung passiert vor allem im Haushalt

Dafür würden auch die Zahlen der AGES sprechen: "Von derzeit 1.435 Clustern in ganz Österreich gab es nur sieben Cluster in Schulen und Kindergärten. 40 Prozent des gesamten Ansteckungsgeschehens findet in den Haushalten statt, völlig unabhängig davon, ob die Kinder den Kindergarten besuchen oder nicht", ist weiter zu lesen. 

"Covid-19 ähnlich wie ein schweres Grippevirus zu sehen" 

"Aufgrund dieser Erkenntnisse teile ich die Einschätzung des Infektiologen Franz Allerberger: Die Hauptkunst bis zum Herbst wird darin bestehen, Covid-19 nicht als hochgefährlich, sondern ähnlich wie ein schweres Grippevirus zu sehen", sagt Klambauer. Der Leiter der Abteilung Öffentliche Gesundheit der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) empfiehlt eine rasche Abklärung bei Corona-Verdacht über den Ärztenotruf 1450.

"Panikartige Schul- und Kindergartenschließungen aufgrund eines Verdachtsfalls müssen unbedingt vermieden werden."
Landesrätin Andrea Klambauer

Ziel: durchgängiger Regelbetrieb im Kindergarten

Das Ziel der Landesrätin sei es, einen durchgängigen Regelbetrieb ab Herbst in denSchulen und Kindergärten aufrechtzuerhalten.
In Zusammenarbeit mit der Landessanitätsdirektion und den Empfehlungen des Bildungs- und
Gesundheitsministeriums wurden Leitlinien für das neue Kindergartenjahr erarbeitet.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Bei grüner Corona-Ampel findet durchgängig ein Regelbetrieb ohne Einschränkungen statt.Hygienevorkehrungen, regelmäßiges Lüften und viele Aktivitäten im Freien werden empfohlen. Digitale
    Kommunikationskanäle zu den Eltern werden empfohlen. 
  • Ab gelber Corona-Ampel gilt das Tragen von Mund-Nasen-Schutz für Erwachsene im Eingangsbereichund ein Reinigungs- und Raumkonzept für die Einrichtungen. 
  • Ein Corona-Verdachtsfall ergibt sich erst aus der Zusammenschau mehrerer Symptome wie Fieber,Husten, Kurzatmigkeit, Atembeschwerden, Halsschmerzen und plötzlichem Verlust des Geschmacksoder
    Geruchssinns. Schnupfen ist kein Corona-Symptom.
  • Präventive Testungen von Pädagogen als auch Kindern sind aus Sicht der Gesundheitsbehörde nicht empfohlen. Die geringe Bedeutung der Kinder am Ansteckungsgeschehen steht in keiner Relation zur damit verbundenen Belastung. Nasen- und Rachenabstriche als auch striktes einminütiges Gurgeln einer Lösung sind gerade für Kleinkinder höchst unangenehm und nicht angemessen.

"Schnupfen gibt's in jedem Herbst und Winter" 

"Wir stehen in einem regen Austausch mit der Gesundheitsbehörde und sind gut vorbereitet. Was wir brauchen werden ist eine gelassene, wissenschaftsbasierte Vorgehensweise bei all unseren Schritten. Kinder werden mit Schnupfen und Halsweh die Einrichtungen besuchen – so wie in jedem Herbst und Winter", sagt die Landesrätin. "Ich plädiere wie Chef-Infektiologe Franz Allerberger dafür von panikartigen Reaktionen abzusehen. Denn Schnupfen, Husten und Heiserkeit sind kein Grund, um Kindergärten zu sperren."

>>So<< wird es in der Schule laufen. 


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