Stau auf der A10
So wollen Salzburg und Bayern das Verkehrsproblem lösen

Diskutiert wurden insbesondere die Herausforderungen im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Bayern  | Foto:  Land Salzburg / Franz Neumayr
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Der "Euregio"-Raum rund um das Kleine deutsche Eck schnauft unter den Verkehrszahlen. Laut politischen Vertretern der beiden Regionen könne das Problem nur der öffentliche Verkehr lösen. 

SALZBURG, BAYERN. Die Verkehrssituation auf der Tauernautobahn (A10) ist seit dem staureichen Pfingstwochenende wieder in aller Munde. Kritik gibt es aus den Gemeinden entlang der Tauernautobahn (A10), da Abfahrtssperren nur mäßig funktionieren würden. 

"Euregio"-Raum schnauft unter Verkehrszahlen 

Generell seien die heimischen Straßen im "Euregio"-Raum durch die steigenden Verkehrszahlen sowie den zunehmenden Lastwagen- und Ausflugsverkehr immer häufiger überlastet, heißt es vom Land Salzburg. Weil das Thema über Ländergrenzen hinweg beschäftigt, haben sich die "Euregio"-Vertreterinnen und Vertreter von bayerischer und Salzburger Seite zum Verkehrsgespräch in Bad Reichenhall getroffen.

Drei große Herausforderungen am Walserberg

Diskutiert wurden insbesondere die Herausforderungen im Grenzgebiet, sagt Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Zu diesen Herausforderungen gehören:

  • Die LKW-Sperre auf den österreichischen Straßen B147 und B156 mit den Auswirkungen auf die bayerische B20
  • die Verkehrssituation am Kleinen deutschen Eck
  • die derzeit stark diskutierte mögliche Blockabfertigung am Walserberg

Blockabfertigungen als Nachteil für die Regionen

Die, von Verkehrslandesrat Schnöll bereits im vergangenen Jahr andiskutierte Blockabfertigung am Walserberg,  stößt in Bayern auf wenig Begeisterung. Dennoch lässt Salzburg derzeit prüfen, ob eine Blockabfertigung technisch und rechtlich möglich wäre.

Euregio-Präsident Norbert Meindl, Bürgermeister der Marktgemeinde Lofer, Landesrat Stefan Schnöll, Euregio-Vizepräsident und Landrat des Berchtesgadener Lands Bernhard Kern (v.l.) | Foto: Landratsamt Berchtesgadener Land
  • Euregio-Präsident Norbert Meindl, Bürgermeister der Marktgemeinde Lofer, Landesrat Stefan Schnöll, Euregio-Vizepräsident und Landrat des Berchtesgadener Lands Bernhard Kern (v.l.)
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Landrat und Euregio-Vizepräsident Bernhard Kern kündigte für das Berchtesgadener Land an, diese Prüfung abzuwarten und sich dann weitere Schritte vorzubehalten. „Klar ist, dass sich die Blockabfertigungen stark auf das untergeordnete Straßennetz in der gesamten Region auswirken würden", so Kern. Die bayerischen Bürgermeister kritisierten angesichts der Lage insbesondere die „Herausforderungen zu Lasten der bayerischen Seite“. 

Verkehrslandesrat Stefan Schnöll stellt mehr LKW-Kontollen auf Salzburger Seite am Walserberg in Ausblick. >>HIER<< liest du mehr darüber.

Gemeinden kritisieren, dass Abfahrtssperren nur mäßig funktionieren würden.  | Foto: Symbolfoto: Land Salzburg / Franz Neumayr
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Verzögerung des Ausbaus der Bahnhochleistungsstrecke

Angesichts der bereits sehr hohen Investitionen im öffentlichen Verkehr in Salzburg gab es von beiden Seiten der Grenze auch Kritik an der weiteren Verzögerung des zweigleisigen Ausbaus der europäischen Bahnhochleistungsstrecke ABS 38 auf bayerischer Seite.

Gemeinsame Tarifzone mit Bayern 

Um voranzukommen, prüfen die Landkreise Berchtesgadener Land und der Landkreis Traunstein derzeit die Gründung eines gemeinsamen Verkehrsverbundes, der eine gemeinsame Tarifzone im öffentlichen Verkehr haben soll, heißt es aus Salzburg.

„Der Salzburger Verkehrsverbund steht für einen gemeinsamen Tarif mit Bayern bereit. Wir möchten hier rascher die Dinge umsetzen, damit am Ende eine gemeinsame Tarifzone besteht. Außerdem braucht es auch eine Machbarkeitsstudie für die Königsseebahn, damit wir neben den S-Link weitere Schienenstränge im Grenzraum schaffen können. Ich freue mich, dass Landrat Kern sowie die Bürgermeister diese Forderung unterstützen“, so der Salzburger Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

Generell seien die heimischen Straßen im "Euregio"-Raum durch die steigenden Verkehrszahlen sowie den zunehmenden Lastwagen- und Ausflugsverkehr immer häufiger überlastet | Foto: Franz Neumayr
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„Transitverkehr gehört auf die Autobahn“

Die anwesende Vertreterin des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr konnte am Ende der Sitzung  Forderungen mit zurück nach München nehmen:

  • die Prüfung eines Fahrverbots für den Lastwagen-Transitverkehr auf der B20 zwischen Simbach/Braunau (A94) und der Autobahn-Anschlussstelle Piding. 
  • gemeinsame grenzüberschreitende Verkehrserhebungen von Salzburg, Oberösterreich und bayerischer Seite

„Der Lkw-Verkehr gehört auf die Autobahnen“, formulierten die Anwesenden auf beiden Seiten der Grenze. 

„Es ist wichtig, dass wir mit klaren Handlungsanweisungen und Forderungen aus diesen gemeinsamen Gesprächen herausgehen.“
Stefan Schnöll, Verkehrslandesrat Salzburg

Weitere Gespräche vereinbart

 „Vor uns liegen vielen Aufgaben, die wir miteinander angehen müssen. Dazu braucht es den Schulterschluss zwischen Bayern und Salzburg. Wir müssen uns aber auch weiterhin Gehör in München sowie in den Hauptstädten Wien und Berlin verschaffen und die Herausforderungen hier in der Grenzregion deutlich machen“, sagt Kern nach dem Gespräch. Aus diesem Grund sollen auch weitere Verkehrsgespräche folgen.

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