Psychotherapie / Psychologie
Suizid / Selbsttötung: Hinterbliebene
Hinterbliebene und Angehörige nach einem Suizid
Suizid bzw. Selbstmord können Angehörige und Familien in schwere Krisen stürzen.
Film: "Mein Mann nahm sich das Leben"
Angehörige leiden oft viele Jahre
Im Jahr 2020 nahmen sich 1.072 Menschen in Österreich selbst das Leben, in Deutschland taten dies 9.206 Personen. Angehörige von Menschen, die Selbsttötung begangen haben, kämpfen oft lange mit den Folgen des Suizids. Seit 1989 bezeichnet die WHO Hinterbliebene als eine Hochrisikogruppe für Suizide und fordert Nachsorgeprogramme.
Eine besondere Form der Trauerverarbeitung
Die Trauerverarbeitung der Angehörigen unterscheidet sich wesentlich von derjenigen anderer Todesumstände. Viele Angehörige fühlen nämlich nicht allein Trauer, sondern auch Gefühle der Mitverantwortung am Suizid, Schuld, eigene Suizidalität, Nachsterbewünsche, Wut, Groll und Empörung auf den Verstorbenen. Zudem erleben sie oft Stigmatisierung von ihrem sozialen Umfeld und entwickeln mitunter eigene psychische Erkrankungen, eine posttraumatische Belastungsstörung, Suchterkrankungen oder eine Depression. Es kann zu lebenslangen psychosozialen Belastungen kommen, etwa Frühberentung oder Arbeitsunfähigkeit.
Trauerinterventionen verschaffen Erleichterung
Trauerinterventionen richten sich spezifisch an die Hinterblieben von Menschen, die sich suizidiert haben. Es geht um das Durchleben und Verarbeiten all Ihrer Emotionen (Trauer, Wut, Ohnmacht, Hass, Groll, Schuldgefühle) und um Ihre Bedürfnisse, aber auch um Kontakte zu Selbsthilfegruppen, zu psychosozialen und sozialarbeiterischen Hilfestellungen oder Gruppengespräche mit anderen Angehörigen.
Selbsthilfegruppe in Salzburg
TRAUER NACH SUIZID, SHG SALZBURG
Film: "Eine Erklärung für den Suizid finden: Wenn das eigene Kind stirbt | Tod & Trauer"
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)
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