Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für Ostersonntag: "Ostern – eine neue Sicht aufs Leben"

Foto: panthermedia.net/farbenfinsternis
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SALZKAMMERGUT. Es kommt erstens immer anders… Seit Beginn meines Studiums habe ich einen Terminkalender. Mit dem Erwachsenwerden war es auch notwendig geworden, mich immer besser selbst zu organisieren, das Leben zu planen, wichtige Termine nicht zu übersehen, Dinge rechtzeitig anzugehen. Auch wenn seither manches auch anders gekommen ist als geplant oder erwartet, so brachte ich mit diesem Kalender doch in Verbindung, in gewisser Weise in die Zukunft blicken, das Leben steuern und planen zu können. Doch die Erfahrung zeigt uns – und das letzte Jahr hat uns dies besonders drastisch vor Augen geführt – dass das Leben auch ganz anders kommen kann, dass es uns manchmal kalt erwischt, einen Strich durch die Rechnung macht…

Ein Auf und Ab der Gefühle

Diese Erfahrung machen auch die Menschen rund um Jesus. Männer und Frauen haben Jesus und mit ihm einen völlig neuen, einen befreienden, heilenden, aufrichtenden Zugang zum Leben kennen gelernt. Die Begegnung mit ihm hat ihr Leben verändert. Sie wurden Teil einer Bewegung, die mit ihrem bisherigen Leben teils sehr wenig zu tun hatte. Für sie war Jesus der Hoffnungsträger schlechthin, mit ihm würde alles besser werden.
Dann kam der Karfreitag, der alle Hoffnungen, alle Erwartungen zerstörte. Maria von Magdala und Johannes waren zwei aus dem engsten Kreis rund um Jesus, die bis zum bitteren Ende bei ihm geblieben sind, die seinen Tod mitangesehen haben.

Neues braucht Zeit zum Wachsen

Mit dieser traurigen Erfahrung kommt Maria aus Magdala im heutigen Evangelium am Ostermorgen zum Grab – und wieder ist alles anders. Sie macht sich auf den Weg und holt Petrus hinzu, der eine leitende Funktion in der Gemeinde innehatte, und Johannes, den Jesus liebte und der ihm besonders nahe stand. Die erste Ostererfahrung ist für alle drei das leere Grab: sie brauchen unterschiedlich lange, bis ihre Erschütterung über den Tod Jesu einem Glauben weicht, dass Jesus lebt. Petrus nimmt im heutigen Evangelium nur wahr, was er mit seinen Augen sehen kann. Johannes kommt von diesem Sehen zu einem ersten Ahnen und Glauben, dass Jesus lebt.
Und Maria ist im zweiten Teil des Evangeliums die Erste, die dem Auferstandenen begegnet. Erst als sie sich von Jesus ansprechen lässt, seine Stimme zu ihr durchdringt, kann sie ihre Verzweiflung, ihrer Unsicherheit hinter sich lassen und glauben, dass Jesus lebt.

Dem Leben trauen, weil Gott es mit uns geht

Das Osterfest lädt uns ein, bei allem, was das Leben auch an Schwerem, an Unverständlichem mit sich bringt, immer wieder den Blick nach vorne zu richten, dem Leben zu trauen, darauf zu vertrauen, dass immer wieder Neues wächst, das unser Leben bereichert. Wachsen braucht Zeit, geht nicht von heute auf morgen. Doch wenn wir uns öffnen, genau hinsehen, Menschen hinzuholen, die sich gemeinsam mit uns auf den Weg machen, dann dürfen auch wir – wie die Jünger, wie Maria von Magdala – in unserem Leben immer wieder Ostererfahrungen machen, weil Gott den Weg mit uns geht – sogar über dieses irdische Leben hinaus. Amen.

Die Predigt stammt von Martin Mitterwallner, Pastoralassistent in Laakirchen

Foto: panthermedia.net/farbenfinsternis
Pastoralassistent Martin Mitterwallner | Foto: Pfarre Laakirchen
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