Kompromiss gefunden
Gemeinde Bad Ischl unterstützt Renovierung der Fußballanlage
Der Bad Ischler Gemeinderat hat in der Sitzung vom 25. Oktober – fast einstimmig – beschlossen, die Renovierung der Sportanlage des SV Bad Ischl finanziell zu fördern. Die Gemeinde übernimmt 33 Prozent der veranschlagten Kosten in Höhe von insgesamt 960.000 Euro.
BAD ISCHL. Nach jahrelangen Diskussionen über Kosten und Förderhöhen ist die Sanierung des Ischler Fußballplatzes so gut wie beschlossene Sache. Eine wegweisende Entscheidung wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung getroffen. "Wie wir alle wissen, ist der Zustand des Gebäudes schon längst nicht mehr tragbar", erklärte Sportstadträtin Marija Gavric (SP). "Es ist eine Zumutung, dass sich jugendliche und erwachsene Fußballer in schimmligen Sanitär-Anlagen aufhalten müssen."
Kompromiss gefunden
Darüber, dass sich daran etwas ändern muss, ist man sich schon längst einig. Aber darüber, wie hoch die Beteiligung der Gemeinde sein soll, wurde bis zuletzt intensiv diskutiert. Das Projekt, welches aktuell auf dem Tisch liegt, hat ein Gesamtvolumen von 960.000 Euro. Vom Land OÖ wurde eine 50-prozentige Förderung zugesagt, also 480.000 Euro. Während seitens des Vereins ein Gemeinde-Zuschuss von 33 % gefordert worden war, tat man sich aus politischer Sicht schwer: "Normalerweise werden Projekte dieser Größenordnung nur mit 25 % gefördert", so Gavric, "und es geht darum, dass wir hier als Gemeinde keinen Verein bevorzugen dürfen."
Kompromiss gefunden
Weil das Unterfangen zu scheitern drohte, habe sie sich Gedanken um einen Kompromiss gemacht. Das Ergebnis: Die Stadt erklärt sich einverstanden, etwa 317.000 Euro der Kosten von insgesamt 960.000 Euro zu übernehmen. Das entspricht 33 Prozent und ist acht Prozent mehr, als ursprünglich geplant war. Als Ausgleich hierfür wird die Gemeinde in den kommenden Jahren die jährlichen Fördermittel an den SV Bad Ischl reduzieren. Die verbliebenen 17 % steuert der Verein selbst bei.
Breite Zustimmung im Gemeinderat
DIe Abstimmung zu deisem Vorschlag war letztlich fast einstimmig, nur Irina Schott (Grüne) enthielt sich. Die Erleichterung war über die Fraktionsgrenzen hinaus spürbar. "Niemand hat sich hier leicht gemacht. Man diskutiert über dieses Thema schon länger, als ich in der Politik bin", so Bürgermeisterin Ines Schiller (SP). Zusatz: "Ich habe aber nicht dafür gestimmt, weil es hier Druck seitens des Club-Präsidenten gab, sondern weil es unsere Aufgabe, hier zu unterstützen. Manchmal muss man einen guten Kompromiss finden und das ist gelungen."
Für Vizebürgermeister Hannes Mathes (Zukunft Ischl) ist klar: "Wir machen das Projekt nicht für den Präsidenten, sondern für die Kinder und alle anderen Sportler des Vereins. Der letzte große Umbau war vor 40 Jahren, ist also an der Zeit."
Für Grünen-Stadtrat Martin Schott ist "der Kompromiss ein Finanzierungsvorschuss, aber auch ein Vertrauensvorschuss."
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