Seelsorgerin Angela Bachmaier
'Ich war schon als Kind vom Glauben fasziniert'

Angela Bachmaier ist als Pastoralassistentin im Einsatz. | Foto: Angela Bachmaier
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Angela Bachmaier ist als Pastoralassistentin und Seelsorgerin in den Pfarren Schardenberg und Freinberg im Einsatz. Doch was treibt sie an?

SCHARDENBERG. Im Interview spricht die 42-Jährige über ihren Weg zur Seelsorgerin, welche Projekte geplant sind und wie sie belastende Situationen meistert.

Frau Bachmaier, warum und wie sind Sie zur Seelsorgerin geworden?
Bachmaier:
Für mich war das kein direkter Weg. Ich stamme aus Bayern. Ich bin in einer traditionellen, christlichen Familie groß geworden und war schon als Kind davon fasziniert. Wir sind auch immer jeden Sonntag in die Kirche gegangen.

Dabei gab es in Ihrem Leben eine Zeit, in der Sie nicht sehr gläubig waren, oder?
Ja, ich hab von meinem 15. bis zum 20. Lebensjahr eigentlich überhaupt nichts mehr mit der Kirche anfangen können. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich Seelsorgerin werde, hätte ich es nicht geglaubt.

"Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich Seelsorgerin werde, hätte ich es nicht geglaubt."

Und was war dann Ihr "Erweckungserlebnis"?
Das Umdenken kam während meines Studiums in Passau. Dort habe ich Philosophie und Sprache studiert. Dabei bin ich mit theologischen Vorlesungen in Berührung gekommen. In mir reifte dann der Wunsch, dass ich mich ganz dem Glauben widmen möchte. Nach meinem Theologiestudium ging ich in die Seelsorge. Ich wollte nicht irgendetwas machen, sondern nahe am Menschen sein. Ihnen den Glauben vermitteln und weitergeben.

Und wie sind Sie dann schließlich im Bezirk Schärding gelandet?
Ich lebe schon seit acht Jahren in Schardenberg. Begonnen habe ich im Bistum Passau, danach arbeitete ich im Bistum Augsburg. Im Anschluss habe ich in Andorf mein pastorales Einführungsjahr absolviert und war auch ein Jahr in Linz. Ich wollte aber zurück ins Innviertel und bin schließlich wieder im Dekanat Andorf gelandet – und dann eben in Schardenberg.

Und wie schaut die Arbeit einer Seelsorgerin aus?
Ganz vielfältig. Ich bin zu 50 Prozent in Schardenberg und Freinberg als Seelsorgerin tätig. Die anderen 50 Prozent bin ich Jugendbeauftragte der Pfarre Schärding, die ja insgesamt zwölf Pfarren umfasst. Diese haben wir wiederum aufgeteilt, sodass ich nun im Bereich Jugend für die sechs Gemeinden Schardenberg, Schärding, Suben, Freinberg, St. Marienkirchen und Brunnenthal tätig bin. Zudem begleite ich als Seelsorgerin etwa Ehrenamtliche, plane Gottesdienste und bin eben für Kinder und Jugendliche zuständig.

"Aktuell sind wir gerade dabei, ein Jugendkonzept für die ganze Pfarre Schärding zu entwickeln."

Stimmt es, dass an einem Jugendkonzept gebastelt wird?
Ja, aktuell sind wir gerade dabei, ein Jugendkonzept für die ganze Pfarre Schärding zu entwickeln. Etwa eine Kinderkirche sowie eine Jungschar.

Sie werden ja immer wieder mit belastenden Situationen konfrontiert. Wie verarbeiten Sie das eigentlich bzw. wie gehen Sie damit um?
Ich suche Trost im stillen Gebet. Auch nach einem anstrengenden Tag nehme ich mir Zeit und gehe in mich und bete zu Gott. Ich rede mit ihm wie mit einem guten Freund.

Gibt es etwas, dass Sie an der Katholischen Kirche gerne ändern möchten?
Ich finde, dass verstärkt auf Schwerpunkte gesetzt gehört. Menschen am Rande der Gesellschaft wurden in den letzten Jahren vernachlässigt. Getreu dem Motto: "Liebe deinen Nächsten" sollte hier wieder verstärkt der Blick daraufgelegt werden. Ein wichtiger Punkt ist, die Freude am Glauben zu entzünden. Der Glaube gehört auch kinder- und jugendgerechter vermittelt – denn er findet nicht nur in, sondern auch außerhalb der Kirche statt.

Steckbrief

Geburtsjahr: 1981
Geburtsort: Landau an der Isar (D)
Hobbys: Reisen, Lesen, gerne in der Natur
Lieblingsbuch: "Narziss und Goldmund" von Hermann Hesse
Lieblingsessen: Polnisches Nationalgericht Bigos
Lieblingsgetränk: Tee, guter Weißwein
Motto: Der beste Prediger ist das Herz, der beste Lehrer die Zeit, das beste Buch die Welt, der beste Freund Gott

Angela Bachmaier ist als Pastoralassistentin im Einsatz. | Foto: Angela Bachmaier
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