Kutschenfahrten als Rettung für Wanderweg
In Taufkirchen soll der Marterl- und Kapellenwanderweg aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden.
TAUFKIRCHEN (ebd). Johann Hofer gilt als Mitinitiator des Marterl-Wanderwegs in der Gemeinde. Im Interview verrät der Pensionist seine Ziele und warum er ausgerechnet jetzt die Öffentlichkeit sucht.
BezirksRundschau: Herr Hofer, den Marterl-Wanderweg gibt es seit 2008. Warum erst jetzt der Gang an die Öffentlichkeit?
Hofer: Weil wir den Wanderweg wieder mehr publik machen wollen. Das liegt mir am Herzen. Ich finde, dass sich viel mehr auf der Route tun sollte.
Also wurde der Marterl-Weg bisher nicht angenommen?
Sagen wir so: Vereinzelt gibt es Personen, die den Weg nutzen.
Wie zu hören ist, wird nun eine Zusammenarbeit mit dem Schärdinger Tourismusverband angestrebt.
Ja, wir haben gute Kontakte zu den Schärdinger Tourismusverantwortlichen. Wir haben uns informiert, welche Möglichkeiten es gibt, den Weg besser zu bewerben. Da dafür eher ältere Personen in Frage kommen, die aber oftmals nicht mehr so gut zu Fuß sind, ist der Vorschlag gekommen, Pferdekutschenfahrten anzubieten.
Und wie schaut's damit aus?
Wir werden dem Tourismusverband entsprechende Unterlagen zur Verfügung stellen. Im Frühjahr wollen wir durchstarten.
Warum sollte man Ihrer Meinung nach den Marterlweg unbedingt gemacht haben?
Weil es ein wunderschöner Naturwanderweg ist. Die Strecke ist bis auf einen Kilometer, der durch ein Waldstück führt, befestigt. Im Schnitt alle 500 bis 600 Meter ist ein super schönes Marterl oder eine Kapelle zu sehen.
Also ideal fürs Entschleunigen?
Ja. Wenn jemand den Weg richtig machen möchte, sollte er bei jedem Marterl bewusst stehen bleiben und drei bis vier Minuten über Gott und die Welt nachdenken. Einfach die Seele baumeln lassen. Nach drei Stunden kommt man schließlich nach Hause und hat nicht nur etwas für die Gesundheit getan, sondern auch etwas für den Kopf.
Für Gehfaule gibt es neben den Kutschenfahrten auch noch eine andere Möglichkeit, sich zu informieren?
Ja, es gibt ein Begleitbuch, das ich um 2007 herausgebracht habe und 76 Marterl und Kleindenkmäler aus Taufkirchen zeigt.
Und welche Möglichkeiten sehen Sie sonst noch, um den Materlweg attraktiver zu machen?
Ich könnte mir durchaus einen Tag des Marterls vorstellen. Oder einen Marterl-Lauf. Zudem stelle ich mich für geführte Wanderungen oder Kutschenfahrten zur Verfügung. Schließlich gibt es zu jedem Marterl eine interessante Geschichte zu erzählen …
Zur Sache
Der Taufkirchner Marterl- und Kapellenwanderweg ist 9 Kilometer lang. Die Gehzeit beträgt rund 2,5 Stunden. Gestartet wird beim Heuriger "Kurz Ein'kehrt". Dort ist auch das Buch "Kleindenkmäler in Taufkirchen/Pram" erhältlich. Nähere Infos erhalten Sie am Gemeindeamt Taufkirchen unter der Tel. Nr. 07719/7255.
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