Interview
Nach der Schule geht's musikalisch richtig los

Josef Redinger hat noch viele musikalische Pläne. | Foto: Redinger
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Langjähriger Musiklehrer Josef Redinger geht in Pension. Musiker bleibt er dennoch – umtriebiger denn je.

DIERSBACH. Im Interview spricht der 64-Jährige über seine musikalischen Pläne, wie er die Corona-Monate als Pädagoge erlebt hat und welchen großen Traum er sich unbedingt noch erfüllen möchte.

Das Schuljahr ist zu Ende und damit geht’s für Sie in den wohlverdienten Ruhestand. Wie geht’s Ihnen damit?
Redinger:
Ich bin seit 1975 als Lehrer tätig. Zuletzt in den Landesmusikschulen Taufkirchen, Münzkirchen und Schärding. Dabei habe ich die verschiedensten Fächer unterrichtet: Gitarre, Gesang, Chorleitung, Musiktheorie und Singschule. Ich habe immer sehr gerne unterrichtet, vor allem Kinder. Aber meine pädagogischen Aktivitäten sind ja ohnehin noch nicht zu Ende.

Corona hatte gehörte eineinhalb Schuljahre fest im Griff? Wie haben Sie diese Zeit als Musiklehrer erlebt?
Jeder Lehrer wird antworten, dass dies eine enorm anstrengende Zeit war. Wir wurden faktisch ins kalte „Digitalwasser“ geworfen. Es galt, mit verschiedenen Videosystemen arbeiten zu lernen. Videounterricht ist jedoch um einiges anstrengender sowohl für Schüler als auch für Lehrer. Ich bin aber auch dankbar dafür, was ich in dieser Zeit gelernt habe. Nicht alles war schlecht.

Angesichts Corona – sind Sie froh, künftig nicht mehr unterrichten zu müssen?
Distanzunterricht mit Maske hat mir schon etwas von meiner großen Freude am Unterrichten genommen.

Sie haben die Corona-Zeit für Musik genutzt?
Ich habe mich mit Aufnahmetechniken beschäftigt und drei Videos von eigenen Kompositionen auf youtube herausgebracht-was mir großen Spaß gemacht hat.

Wie Sie sagen, wird es Ihnen in Zukunft nicht an musikalische Aktivitäten mangeln. Wie genau meinen Sie das?
Ich möchte weiterhin den "ChorDiagonal" leiten. Weiters bin ich Mitglied der "Viergmoa-sänger" und betreue ein junges Vokalensemble. Ich plane Kurse für „Stimmbildung mit älteren Semestern“und eventuell auch Begleitkurse für Gitarre. Dazu möchte ich weiterhin an meinen Kompositionen arbeiten und Chorsätze arrangieren. Ich denke, das reicht.

Auf was freuen Sie sich in der Pension am meisten?
Auf mehr Zeit: für Musik, aber auch für so banale Dinge wie Morgengymnastik und Gartenarbeit. Vielleicht am meisten darauf, dass ich öfters in die Berge zum Wandern komme.

Welchen Traum möchten Sie sich unbedingt noch erfüllen?
Eigentlich keinen speziell großen. Ich hatte bis jetzt im Großen und Ganzen ein schönes und abwechslungsreiches Leben. Was will man mehr?

Sie sind ja politisch auch bei den Grünen engagiert. Was steht da an?
Demnächst wird von uns ein Film über “erhaltenswerte Natur in Diersbach“ erscheinen. Wir möchten eine bessere Pflege unserer Wanderwege und unseren -alles andere als schönen- Parkplatz begrünen. Die digitale Betreuung von älteren Semestern und der rasche Ausbau des Breitbandnetzes sind uns ebenfalls ein Anliegen. Wichtig ist uns natürlich die Verhinderung des Wasserverkaufs in Mitterndorf. Ich hoffe, dass die Behörden die Unabwägbarkeit der Wassersituation im Klimawandel als Ausschließungsgrund anerkennen. Wer kann wissen, wie die Trinkwassersituation in zehn Jahren aussieht? Ich denke, niemand.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Dass die Menschen das ganze Ausmaß des Klimawandels begreifen und gemeinsam energische Maßnahmen dagegen ergreifen. Mit Halbherzigkeit und Ankündigungen ist da nichts mehr zu machen.

Steckbrief

Geburtsdatum: 25.11.1956
Wohnort: Diersbach,
Familienstand: verheiratet, drei Söhne.
Musikalisches Vorbild: Eigentlich keines. Ich liebe die unterschiedlichsten Musikstile von Klassik, Volksmusik bis zu Pop und Rock.
Hobbys: Musizieren, Bergwandern, im Garten arbeiten
Erlernter Beruf: Studium von Gitarre, Gesang, Chorleitung und Gruppenstimmbildung an den Unis in Linz und Wien, Pädagogische Akademie
Lieblingsessen: Gebackener Karfiol
Lieblingsgetränk: Wein
Lebensmotto: Immer neugierig sein und bereit, dazuzulernen. Jammern hilft keinem.

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Foto: Cityfoto
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