Bürgermeister werden in Taufkirchen auf der Toilette gemacht

Bürgermesiter Josef Gruber (r.) übergibt sein Amt an den bisherigen ÖVP-Vizebürgermeister Paul Freund. | Foto: Ebner
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  • Bürgermesiter Josef Gruber (r.) übergibt sein Amt an den bisherigen ÖVP-Vizebürgermeister Paul Freund.
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TAUFKIRCHEN (ebd). Im Kreise von Weggefährten und Freunden verabschiedete sich Gruber im Maader Hof nach knapp zwölf Jahren als Bürgermeister. Wie er in seiner Abschiedsrede betont, ist es das erste Mal seit 80 Jahren, dass in Taufkirchen eine vorzeitige Amtsübergabe stattfindet. Dabei war es ausgerechnet Freund, der Gruber 2003 zum Bürgermeisteramt überredet hatte, nachdem der damalige ÖVP-Bürgermeisterkandidat gesundheitlich passen musste. Passiert ist das am stillen Örtchen, wie Gruber aus dem Nähkästchen plaudert. "Das war um 2 Uhr in der Früh am Klo. Paul meinte, dass ich das machen müsse. Ich habe darauf erwidert, aber nur, wenn er mein Vize wird." Und genauso ist es schließlich gekommen.

Zusage auf der Toilette
Wie Gruber sagt, habe er sich damals von hinten bis vorne nicht ausgekannt. "Bei einem anderen Beruf hast du eine Ausbildung. Als Bürgermeister brauchst du aber nur 50 Prozent der Stimmen." Vor zahlreichen Fehlern habe ihn Amtsleiter Hans Bauer bewahrt, "die ich sonst aus Unwissenheit gemacht hätte." Vor allem in der Anfangsphase sei er an die Grenzen des Machbaren gestoßen.

Davon zeugen auch immer wiederkehrende gesundheitliche Probleme wie Bandscheibenvorfälle und ein Burn out. Dennoch sei es eine schöne Zeit gewesen, wie Gruber betont. Vor allem eine erfolgreiche. So wurden in den zwölf Jahren seiner Regentschaft nicht weniger als 28 Millionen Euro in Taufkirchen investiert – etwa in den Schulneubau oder das Kleinwasserkraftwerk an der Pram. Seinem Nachfolger wünscht Gruber, dass er nicht denselben Fehler wie er begeht und auf seinen Körper hört. Denn: "Bürgermeister ist in ein familienfeindlicher Arbeitsplatz", so Gruber, der sich künftig verstärkt seinen Enkeltöchtern sowie seiner Tischlerei widmen will.

Freund will Vollzeit ran
Über die vorzeitige Amtsübergabe zeigt sich Nachfolger Freund dankbar. "Für mich ist es schön, nicht bei Null anfangen zu müssen." Der Neo-Ortschef will sich auch ganz dem Bürgermeisteramt widmen und hat sich deshalb von seinem Brotberuf als Briefträger dienstfrei stellen lassen. "Ich will die Zeit bis zur Wahl nutzen, um mich vorzustellen." Zudem kündigt Freund an, dass bis 2018 eine Million Euro in den Straßenbau sowie in neue Straßenbeleuchtung investiert werde.

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