Freibad Andorf: Millionen-Projekt sprengt schon jetzt die Kosten
Mit den veranschlagten 3,7 Millionen Euro wird die Marktgemeinde für die Sanierung des Andorfer Freibades wohl nicht auskommen, verkündet Bürgermeister Peter Pichler bei der Spatenstichfeier.
ANDORF (ska). 3,7 Millionen Euro soll die Sanierung des Andorfer Freibades kosten. Für 70 Prozent davon haben die Landesräte Michael Strugl (ÖVP) und Birgit Gerstorfer (SPÖ) eine Förderung zugesichert.
Nun bleibt's aber nicht bei den 3,7 Millionen, wie Bürgermeister Peter Pichler bei der Spatenstichfeier am 20. September 2017, erstmals bekannt gibt. "Die ersten Aufträge sind vergeben. Es steht fest: Wir kommen mit den Kosten nicht aus", sagt er und bittet die anwesenden Polit-Ehrengäste, Gerstorfer und in Vertretung für Strugl Landtagsabgeordneter Alfred Frauscher, gleichzeitig um Verständnis: "Wir hoffen, die 70 Prozent Förderung auch für die endgültigen Kosten genehmigt zu bekommen", sagt Pichler.
Ein eindeutiges "Ja" konnten sich weder Gerstorfer noch Frauscher zum Anliegen des Bürgermeister abringen. Die SPÖ-Landesvorsitzende meinte allerdings, dass die reellen Kosten bei derartigen Projekten oft nicht mit den geplanten übereinstimmen.
Die Andorfer hatten Glück mit der Sanierung ihres Freibades. Diese falle noch in den "alten" Förderungsplan der Landesregierung. Aufgrund einer Bäderstudie im Vorjahr wurde beschlossen, Förderungen künftig nur mehr dann zu vergeben, wenn das Freibad bestimmte Kriterien erfülle. So werde etwa das Einzugsgebiet genau geprüft.
Absoluter Rekord: 47.000 Badegäste im ersten Jahr
Für die Sanierung des Andorfer Freibades sei es höchste Zeit gewesen, sagt der Ortschef. "Vieles hat schon gerostet, war veraltet." Eine moderne Freibadanlage sei für eine Marktgemeinde wie Andorf unabdingbar. 1.500.000 Menschen haben das Freibad seit Bau 1974 besucht. Den absoluten Besucherrekord verzeichnete die Anlage übrigens gleich im ersten Jahr mit 47.000 Badegästen.
Motorikpark auf 3200 Quadratmetern
Hand in Hand mit der Sanierung des Freibades geht die Errichtung eines Motorikparks, der ganzjährlich zugänglich sein wird. Sportreferent und Vizebürgermeister Jürgen Schinagl berichtet, dass dieser direkt angrenzend ans Freibad auf einem 3200 Quadratmeter großen Grundstück gebaut wird. 40 verschiedene Geräte werden dafür angekauft. Kosten: 230.000 Euro. 50.000 Euro davon hat die Marktgemeinde mithilfe von Sponsoren aufgebracht. 180.000 werden gefördert: Zu 50 Prozent aus dem Sportressort und die anderen 50 Prozent mit Mitteln von Landesrätin Gerstorfer und aus dem Bildungsressort.
Letzteres haben sich beteiligt, weil aufgrund des günstigen schulischen Umfelds: Auch die Andorfer Schulen werden den Motorikpark künftig nutzen können – speziell auch in der Nachmittagsbetreuung.
Das gesamte Projekt soll bis zur nächsten Badesaison fertig gestellt werden. "Dafür hoffen wir auf einen nicht allzu langen Winter", sagt Bürgermeister Pichler.
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