Interview
"Überredungskunst war nicht vonnöten"
Paul Königsberger ist für die ÖVP neu im Stadtrat vertreten. Doch was erwartet er sich für die nächsten Jahre?
SCHÄRDING. Darüber spricht der 33-Jährige im Interview. Ebenso, für welche Politik er steht und darüber, ob er sich mit dem neuen SPÖ-Stadtchef künftige Konflikte erwartet.
Herr Königsberger, wie ich gehört habe, war etwas Überredungskunst vonnöten, damit Sie das Stadtratsamt übernehmen. Stimmt das?
Königsberger: Das ist nicht korrekt, Überredungskunst war nicht vonnöten, ich fühlte mich vielmehr geehrt, dass man mich dafür ins Auge gefasst hat. Das Amt eines Stadtrats bringt ein hohes Maß an Verantwortung mit sich, dessen sollte man sich bewusst sein.
Seit wann sind Sie politisch aktiv und was hat Sie dazu bewogen, sich zu engagieren?
Ich war bereits die gesamte letzte Funktionsperiode aktiver Gemeinderat und in verschiedenen Ausschüssen tätig, somit konnte ich schon etwas Erfahrung sammeln. Politik hat mich schon immer interessiert, daher war für mich der Entschluss, mich politisch zu engagieren, eigentlich nur die logische Konsequenz daraus.
Sie waren auf dem Listenplatz 6 gereiht. Nun sind Sie Stadtrat. Haben Sie in irgendeiner Weise damit gerechnet?
Wie schon erwähnt, fühle ich mich wirklich geehrt, dass mich meine Fraktion einstimmig in diese Position gewählt hat und mir das Vertrauen ausspricht. Nicht vergessen darf man auch den starken Rückhalt meiner Partnerin sowie der Familie, die immer zu 100 Prozent hinter diesem Entschluss stehen. Ich werde jedenfalls mein Bestes für die Stadt geben.
Für welche Ausschüsse werden Sie tätig sein?
Meine Hauptaufgabe wird in der Führung des Ausschusses für „Wirtschaft, Tourismus, Stadtentwicklung und Stadtmarketing“ liegen. Darüber hinaus bin ich noch Mitglied im Ausschuss für Verkehr und im Wohnungsausschuss tätig.
Und was muss in den kommenden sechs Jahren unbedingt umgesetzt werden?
Es gilt alles daran zu setzen, dass Schärding durch Zusammenhalt, neue Ideen und Einfallsreichtum weiterhin erfolgreich bleibt. Insbesondere die Landesgartenschau 2025 bietet hier eine enorme Chance für unsere Stadt.
Für welche Politik stehen Sie?
In erster Linie stehe ich für Zusammenarbeit – auch über Parteigrenzen hinweg. Ich glaube, dass es wohl eine Mischung aus vielen Ideen sein wird, die unsere Stadt nicht nur in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat, sondern auch künftig auf der Überholspur halten wird. Auch wirtschaftliches Handeln und Denken ist mir als selbständig Erwerbstätiger nicht fremd und wird einen hohen Stellenwert einnehmen.
Die ÖVP ist stärkste Fraktion im Gemeinderat. Die SPÖ stellt den Bürgermeister. Erwarten Sie sich da Konflikte?
Wir als Fraktion haben von den Wählern ganz klar den Auftrag erhalten, dass wir die nächsten sechs Jahre führend mitgestalten, das wird auch in unser Handeln einfließen. Die Situation ist natürlich – allerdings für alle Beteiligten – noch etwas ungewohnt, wird sich aber im Laufe der Zeit normalisieren. Gröbere Konflikte erwarte ich mir nicht, da wir die Hände zur Zusammenarbeit reichen. Meinungsunterschiede, die dann ordentlich ausdiskutiert werden, wird es vermutlich ab und an geben, aber das bringt der politische Alltag eben mit sich.
Was wünschen Sie sich für die Stadt in Zukunft?
Für die Zukunft der Stadt wünsche ich mir, dass wir es schaffen, Schärding weiterhin als Marke zu etablieren. Dass es den Betrieben, die für zahlreiche Arbeitsplätze sorgen, gut geht, und wir alle gemeinsam zum Erreichen dieser Ziele an einem Strang ziehen. Als hoffentlich nahes Ziel wünsche ich mir vor – oder noch während – der von Corona-Pandemie geprägten Zeit wieder ein Aufleben für den Tourismus, die Hotellerie, die Gastronomie und für alle anderen Betriebe.
Steckbrief
Geburtsort: Schärding
Beruf: Selbstständiger Versicherungsmakler
Hobbys: Feuerwehr
Lieblingsgetränk: ein kühles Schärdinger Bier
Lieblingsessen: die italienische Küche
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