Unterstützung aus dem Landtag gegen den Quarzabbau
Im Kampf gegen die Errichtung zweier Schotterwerke hofft Freinberg nun auf Hilfe aus der Landespolitik.
FREINBERG (juk). Die SPÖ-Fraktion und die Bürgerinitiative luden deshalb SPÖ-Clubomann Christian Makor und Bundesratsmitglied Werner Stadler zu einem Krisengespräch nach Freinberg ein. "Es gibt in dieser Gemeinde 1500 Einwohner und nun bestimmen fünf davon, was aus Freinberg wird.", kritisierte Ewald Wengler, der im Gemeinderat sitzt. Neben den allgemeinen Befürchtungen, dass sich der Abbau negativ auf Natur und Lebensqualität auswirkt, kam auch die Befürchtung zur Sprache, dass Freinberg bald nicht mehr das viel zitierte "Wohnzimmer der Passauer" sein könnte, Gastronomie und Baugründe darunter leiden werden. "Ein Schotterwerk ist hier fehl am Platz", resümierte Makor nach einer Stunde. "Es ist unlogisch, erst mit öffentlichen Geldern den Tourismus zu fördern und dann einen Abbau zu genehmigen." Zum jetzigen Zeitpunkt müsse man möglichst "laut und geschlossen schreien", um Druck aufzubauen.
ÖVP und SPÖ-Abgeordente wollen in Linz Türen öffnen
Geschlossenheit soll in diesem Fall auch parteiübergreifendes Kooperation beinhalten. So versprachen Makor und Stadler auch die Zusammenarbeit mit der Freinberger Gemeinderätin und ÖVP- Landtagsabgeordneten Barbara Tausch, die auch an dem Treffen teilnahm. Was konkret im Landtag unternommen werden kann, blieb an diesem Tag jedoch offen. "Ihr müsst mir dann sagen, was ihr braucht", meinte Makor.
Gemeinderat beschließt Forderungspapier
Doch darüber, was gebraucht wird, herrscht in Freinberg keine Einigkeit. Zwar hat der Gemeinderat in Kooperation mit der Bürgeriniatiave ein Forderungspapier erarbeitet und beschlossen, das im Prüfungsverfahren von der BH zu berücksichtigen ist. Aber bereits bei der Umwidmung des Edtwaldes in ein Naherholgunsgebiet scheiden sich die Geister: Während die Bürgeriniative und die SPÖ-Fraktion diesen Schritt als einzigartige und letzte Chance sieht, den Abbau zu verhindern, sind Teile der ÖVP-Fraktion skeptisch. "Die Umwidmung ist nur eine Chance, aber keine 100%ige Gewähr, wir sollten uns nicht darauf verlassen", meinte Barabara Tausch. Problematisch ist vor allem, dass die fünf Grundbesitzer, unter denen auch Bürgermeister Anton Pretzl ist, einer Umwidmung ihres Grund und Bodens möglicherweise nicht zustimmen werden.
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