Impfpflicht
Das sagt die Spittaler Politik dazu
Kürzlich hat sich das Land Kärnten zur Impfpflicht geäußert. Die Woche Spittal hat bei der Lokalpolitik nachgefragt.
SPITTAL. Das Land befürwortet grundsätzlich die geplante Impfpflicht. Die ganze Info lesen Sie hier. Wie sieht das in Spittal aus?
Team Kärnten
Im Gegensatz zur Kärntner Landesregierung erteilt Team Kärnten-Chef Bürgermeister Gerhard Köfer diesem Vorhaben eine klare Absage: „Ich halte eine allgemeine und altersunabhängige Impfpflicht für unverhältnismäßig, vor allem auch, weil sie uns in der aktuellen Lage nicht weiterhilft. Die derzeit vorherrschende Omikron-Mutation sorgt für einen Blindflug und wir wissen nicht genau, was passieren wird und ob die Impfpflicht hier die vollkommen richtige Antwort ist. Abgesehen davon ist eine Impfpflicht mit dem Politikverständnis und der politischen DNA des Teams Kärnten nicht vereinbar. Wir waren immer dafür, dass man Menschen empfiehlt, sich impfen zu lassen. Ich selbst bin dreimal geimpft, aber ich würde niemanden zu einer Impfung zwingen. Die Impfpflicht ist ein Zwang und ein Zwang löst immer nur eine Gegenreaktion aus. Wir leben jetzt schon in einer sehr polarisierenden Gesellschaft!“
SPÖ
Vizebürgermeisterin Angelika Hinteregger (SPÖ) hat noch nie etwas vom Impfzwang gehalten. "Ich selbst bin doppelt geimpft und auch genesen, habe das aber in erster Linie für mich selbst gemacht. Eine Impfpflicht finde ich unangemessen, weil ja das Virus trotzdem verbreitet werden kann." Ganz wichtig ist ihr zu betonen, dass sie sich ausdrücklich von den Demonstrierern distanziere. "Dafür habe ich null Verständnis, auch von den Verschwörungstheorien halte ich nichts. Aber ich bin der Meinung, dass jeder für sich selbst entscheiden soll, ob man sich impfen lässt!"
ÖVP
Ein klares Ja zur Impfpflicht kommt von Stadtrat Lukas Gradnitzer (ÖVP): "Als Naturwissenschaftler habe ich ein großes Vertrauen in die Wissenschaft und hinter Impfungen steckt jahrzehntelange Forschung. Fakt ist, die Impfung kann vor schweren Krankheitsverläufen schützen, die Boosterimpfung auch bei Omikron. Nachdem ich selbst eine Infektion im März durchgemacht habe und die Auswirkung teilweise immer noch spüre, rate ich jeder und jedem dazu, sich vor der Krankheit zu schützen. Manche Gründe sich nicht freiwillig impfen zu lassen sind durchaus verständlich. Doch viele Gründe, allen voran ein Boykottieren der Regierung als Impfverweigerungsgrund zu nennen, sind für mich einfach nicht nachvollziehbar."
FPÖ
Stadtrat Christoph Staudacher (FPÖ) begründet seine Ablehnung zur gesetzlichen Impfpflicht: "Eine Impfpflicht lehne ich ab. Ich befürworte die freie Entscheidung ohne Zwang. Die Impfung ist ein Eingriff in die körperliche Integrität. Es ist zu akzeptieren, wenn sie jemand verweigert. Es muss eine Alternative zur Impfung geben. Die Impfstoffe bewirken keine sterile Immunität und müssen immer wieder wiederholt werden. Die Impfpflicht kann auf verschiedenen Rechtsfeldern gravierende Auswirkungen haben. Es ist jedenfalls zu befürchten, dass die Impfpflicht auf verschiedenen Rechtsfeldern eine Dynamik zu entfalten vermag, welche eine massive Diskriminierung von Ungeimpften bedeuten kann."
Die GRÜNEN
Gemeinderat Johannes Tiefenböck (Die GRÜNEN) sieht die Sache so: "Im Gegensatz zur mancher Maßnahme der Bundesregierung, die ich für eher unangemessen und übertrieben halte, sehe ich in der Impfplicht eine notwendige Maßnahme um mittel- und längerfristig wieder ,normale‘ Lebensumstände herzustellen. Die Impfung bietet nach wie vor die einzige Möglichkeit um den Pandemiezustand in der derzeitigen Form zu beenden. Auch wenn Infektion und leichte Verläufe, auch bei vollständiger Impfung, nicht ausgeschlossen werden können, so bietet sie doch weitgehend Schutz vor schwerer Erkrankung, um die geht es ja auch in Wirklichkeit, nicht um Ansteckung oder leichte Erkrankungen. Wenn Menschen, aus verschiedensten Gründen, nicht bereit sind etwas Solidarität zu zeigen sowie auch Selbstschutz, finde ich es für angemessen, dass der Staat ihnen bestimmte Handlungen, in diesem Fall impfen, vorschreibt. Ausnahme sind natürlich medizinische Gründe." Die Woche hat auch bei den NEOS nachgefragt und bis zum Drucktermin keine Antwort erhalten.
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