Ein 'Haufen' Ärger: Hundekot empört St. Pölten
Appell einer St. Pöltnerin an Hundebesitzer. Gehwege und Grünflächen durch Hundekot verschmutzt.
ST. PÖLTEN (bw). Kaum ein Thema sorgt für solch einen Disput zwischen Hundehalter und Anrainer wie der Streit ums "Sackerl fürs Gackerl". Die Bezirksblätter-Redaktion erreichte eine Nachricht, die auf Verschmutzungen in Spratzern hinwies. "Es ist mittlerweile eine Zumutung, wieviel Hundekot sowohl auf Gehwegen als auch auf den Grünstreifen neben den Gehwegen liegt. Es ist nicht möglich, mein Kind auf den Grünflächen laufen zu lassen, ohne täglich Hundekot von den Schuhen putzen zu müssen, was nicht gerade eine angenehme Tätigkeit ist", so die Mutter. Weiters ergänzt sie: "Es ist derart respektlos, die Gehwege und Grünflächen derart zu verschmutzen, obwohl überall Behälter mit den Sackerln für den Hundekot aufgestellt sind. Es gibt Tage, da zähle ich auf wenigen Metern mindestens zehn Haufen Hundekot."
Appell an Hundebesitzer
"Grundsätzlich räumt der Großteil der Hundebesitzer die Exkremente weg. Nur vereinzelt schauen Hundebesitzer bewusst weg, wenn der Hund sein „Geschäft“ verrichtet. Dies zum Nachteil aller anderen Einwohner der Stadt. Es gibt wenige Beschwerden bezüglich der Verunreinigung durch Hundekot", antwortet Martin Koutny, Pressesprecher vom Medienservice St. Pölten, auf die Anfrage der Bezirksblätter.
Die Zuständigkeit liegt laut Koutny klar bei der Polizei. "Es handelt sich um ein Problem der persönlichen Verantwortung und zwischenmenschlichen Rücksichtnahme, das mit behördlichen Maßnahmen kaum in den Griff zu bekommen ist. Nichtsdestotrotz ist im NÖ Hundehaltungsgesetz in §8 Abs.2 normiert, dass Hundehalter Exkremente ihrer Hunde an öffentlichen Orten im Ortsbereich unverzüglich zu beseitigen und zu entsorgen haben. §10 Abs. 9 normiert diesen Tatbestand als Verwaltungsübertretung, welche mit einer Strafe bis zu 7.000 Euro bedroht ist. Wir halten eine gute Ausstattung mit Sackerl-Stationen und regelmäßige Appelle an die Hundebesitzer für effizienter. Bei wiederholter Verunreinigung trotz Aufforderung, die Sackerl zu verwenden, sind Strafen möglich und notwendig", erklärt er. Auch das unachtsame Wegwerfen von Müll oder Zigarettenstummel nimmt zu und verursacht beträchtliche Kosten. "Jeder will in einer sauberen Stadt leben und muss daher selbst dazu seinen Beitrag leisten", so Koutny abschließend.
Zur Sache
Im Stadtgebiet sind insgesamt 220 Hundekot-Sackerlspender aufgestellt. In einer Hundestation werden bis zu 500 Stück Sackerl deponiert, diese werden alle zwei Wochen von Mitarbeitern des Wirtschaftshofes befüllt. In einem Kalenderjahr werden an die 500.000 Kotsackerl ausgegeben.
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