Rheuma wirkt sich auch auf die Nieren aus
STEYR. Bei manchen Rheuma-Erkrankungen können auch die Nieren betroffen sein. Dies sollte man nicht unterschätzen. Zu diesen Erkrankungen gehören Lupus erythematodes und andere Gefäßentzündungen wie Polyarteriitis nodosa und Wegenersche Granulomatose. Betroffen sein kann die Niere auch bei Morbus Bechterew und chronischer Polyarthritis.
Zugleich kann auch eine chronische, entzündliche Erkrankung zum Auftreten einer Amyloidose führen (Anreicherung von abnorm veränderten Proteinen). Ebenso können Rheuma-Medikamente zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
Ob eine Nierenerkrankung vorliegt oder nicht, kann durch eine Harnprobe leicht festgestellt werden. „Sollte eine solche diagnostiziert werden, muss die Abklärung an einer auf internistische Nierenerkrankungen spezialisierten Abteilung (Neprologie) erfolgen“, sagt Rudolf Vikydal, Leiter der Abteilung für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie und Kardiologie.
„Hier wird üblicherweise eine ultraschallgezielte Gewebsentnahme mit einer Punktionsnadel in örtlicher Betäubung notwendig sein, eine Nierenbiopsie, um die genaue Diagnose stellen zu können und die Therapie zu planen“, erklärt Vikydal.
Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken und damit den Entzündungsprozess stoppen sollen. Leider ist das nicht in allen Fällen mehr möglich. Bei manchen Patienten hat die rheumatische Erkrankung die Nierenfunktion schon soweit zerstört, dass eine Dialyse notwendig wird.
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