Nachhaltigkeit im Fokus
„Jeder kann was ändern und seinen Beitrag leisten“
Bloggerin Lisa Vorderderfler aus Ternberg gibt alltagstaugliche Tipps zum Thema Nachhaltigkeit.
TERNBERG. „Nachhaltigkeit bedeutet für mich, bewusst zu leben und das zu schätzen, was wir haben. Und auf Dinge zu verzichten, die unserem Planeten nicht gut tun“, sagt Lisa Vorderderfler aus Ternberg. Seit drei Jahren betreibt die diplomierte Krankenschwester hobbymäßig den Blog „lisavord.com“.
„Mir geht es darum, ein Bewusstsein für unsere Umwelt zu schaffen und Dinge wie Massentierhaltung oder Fast-Fashion zu hinterfragen.“
Dort schreibt sie über Themen wie Reisen, Lifestyle und Veganismus. Ein nachhaltiger Lebensstil ist der 30-Jährigen wichtig, weshalb sie versucht, ihren ökologischen Fußabdruck – so gut es geht – klein zu halten. Die Ennstalerin ernährt sich seit Jahren vegan, versucht Plastik und importiertes Obst zu vermeiden, duscht mit Seife und kleidet sich in Second-Hand-Mode. Das war aber nicht immer so. Früher machte sich Vorderderfler eher weniger Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit, vor allem, wenn es um Kleidung ging. „Ich war quasi die Online-Shopping-Queen schlechthin und kaufte mir was ich wollte, obwohl ich es nicht einmal benötigte.“
Bewusstsein für Umwelt schaffen
Dem Konsumwahn hat die Bloggerin für sich längst abgeschworen. Ihr Aufenthalt in Afrika vor zwei Jahren, bei dem sie einige Monate ehrenamtlich in einem Krankenhaus in Kamerun mithalf, hat sie darin noch bestärkt. „Seitdem habe ich nochmal ganz andere Ansichten in Bezug auf unnötige Luxusprobleme und weiß es sehr zu schätzen, wie gut wir es eigentlich haben“, so die 30-Jährige. Auf ihrem Blog und über Instagram versucht die Ternbergerin mit ihren Erfahrungen andere Menschen zu animieren, nachhaltiger zu leben. Damit will sie aber keineswegs den „Moralapostel“ spielen. „Ich bin bestimmt nicht der perfekt nachhaltigste Mensch auf Erden und habe ebenfalls immer wieder ,Rückfälle‘ – die sind völlig normal. Aber mir geht es in erster Linie darum, ein Bewusstsein für unsere Umwelt zu schaffen und Dinge wie Massentierhaltung, Fast Fashion und die Herkunft unserer Lebensmittel zu hinterfragen. Denn jeder kann etwas ändern und seinen Beitrag leisten.“
„Jeder fängt klein an und man darf auch mal Fehler machen. Am besten einfach bewusster leben und seine Handlungen hinterfragen.“
Erste Schritte wären zum Beispiel auf das Obstsackerl zu verzichten, wiederverwendbare Trinkflaschen statt Plastikflaschen zu benutzen und auf Reisen seine eigene Jausenbox inklusive Besteck mitzunehmen. „Plastikfrei ist auch im Badezimmer gut möglich. Es gibt schon sehr viele gute Optionen an Seifen für Körper oder Haare“, so Vorderderfler. Weiters rät die Ennstalerin, sich mit den Themen auseinanderzusetzen und sich verschiedene Dokumentationen anzuschauen. „Diese sind immer sehr interessant und hilfreich, einem die Augen zu öffnen. Empfehlen kann ich zum Beispiel ,The True Cost – Der Preis der Mode‘. An die Doku denke ich immer, wenn ich an einem Fast-Fashion-Shop vorbeigehe. Auch zum Thema Veganismus und bewusste Ernährung gibt es viele.“ Dabei aber nicht vergessen: „Jeder fängt klein an und man darf auch mal Fehler machen. Am besten einfach bewusster leben, über seine Handlungen nachdenken und sich öfters fragen: Brauche ich das jetzt wirklich?“
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