Appell der Jägerschaft
Rücksichtnahme sichert Überleben von Wildtieren im Winter

Ein Rehbock flüchtet durch´s Unterholz: Das Ruhebedürfnis der Wildtiere ist gerade bei tiefen Temperaturen und Schneelage sehr groß. | Foto: Privat
2Bilder
  • Ein Rehbock flüchtet durch´s Unterholz: Das Ruhebedürfnis der Wildtiere ist gerade bei tiefen Temperaturen und Schneelage sehr groß.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Patricia Gruber

Frau Holle hat es zuletzt gut gemeint und eine weiße „Decke“ über das gesamte Land gebreitet. Die winterliche Landschaft begeistert vor allem Naturliebhaber und Wintersportler. Doch ein verstärktes Freizeitnutzer-Aufkommen bedeutet auch einen enormen Stress für Wildtiere.

STEYR, STEYR-LAND. Abseits der Hobbysportler-Spuren im Schnee spielen sich im Tierreich mitunter echte Dramen ab. Denn für viele Wildtiere ist die kalte Jahreszeit eine „Notzeit“ und unnötige Störungen können zur Lebensgefahr werden.

Todesgefahr bei Minusgraden und Schnee

Wildtiere reagieren auf die für sie ungewohnten Störungen mit panikartiger Flucht. Diese Stresssituation kostet die Wildtiere enorm viel an Energie und nicht selten haben sie dabei Todesangst. Muss ein Reh durch hohe Schneemassen flüchten, verbraucht es bis zu 15 Mal so viel Energie wie im Normalzustand. Insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn das Nahrungsangebot ohnehin niedrig ist und eventuell durch Eis und Schnee verschärft wird, kann eine zusätzliche, massive Stressbelastung im Extremfall auch zum Tod durch Erschöpfung führen.

„Das Rot- und Rehwild steht im Winter meist bei den Fütterungen oder in unmittelbarer Nähe. Jede Störung durch Menschen vertreibt die Tiere von dort und zwingt diese, sich anderswo Futter zu suchen, meistens in Form von Baumwipfeln oder Baumrinde. Dadurch können Wildschäden in der Forstwirtschaft entstehen“, erklärt Bezirksjägermeister Rudolf Kern.

Er appelliert an die Naturgenießer und Freizeitsportler die Futterbereiche und Wildeinstände daher jetzt in der kalten Jahreszeit großräumig zu umgehen, damit Hirsche und Rehe, aber auch Feldhasen und Fasane in Ruhe Nahrung aufnehmen können. Wer auf zwei Brettl‘n oder mit Schneeschuhen die Landschaft genießt, sollte sich vorab über die örtliche Lage genau erkundigen.

„Eine gute Ausrüstung ist oft eine Selbstverständlichkeit. Zur Vorbereitung eines ausgedehnten Spaziergangs oder einer Tour gehört aber auch das Einholen einer Information über die örtlichen Gegebenheiten – wo befinden sich zum Beispiel ausgewiesene Ruhezonen, die es dann unbedingt zu meiden gilt“, so Kern.

Hunde an die Leine

Ein heikles Thema seien auch immer wieder Hunde bzw. deren Besitzer, die sich zu wenig umschauen und der vierbeinige Liebling dann Wildtiere hetzt. Hier komme es immer wieder zu Dramen in der Natur, wenn Rehe oder Hasen schwer verletzt oder sogar getötet werden. Im „Wohnzimmer der Wildtiere“ wie beispielsweise in Wäldern sollten Hunde daher an der Leine geführt werden.

Das Pendel im Lot halten

Ziel müsse es sein, das Pendel zwischen Natur, Mensch und Tier im Lot zu halten. „Ein gutes Miteinander ist möglich, wenn jeder Naturnutzer ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme in den Wanderrucksack packt“, so der Bezirksjägermeister.

Ein Rehbock flüchtet durch´s Unterholz: Das Ruhebedürfnis der Wildtiere ist gerade bei tiefen Temperaturen und Schneelage sehr groß. | Foto: Privat
Ein Feldhase vertraut im Winterversteck auf seine Tarnung. Für Hunde, die nicht angeleint sind, dennoch leicht zu finden. | Foto: Privat
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.