Unfall: So helfen Sie richtig
Bevor der Notruf abgesetzt wird, sollte man sich ein Bild von der Situation gemacht haben.
BEZIRK. Ersthelfer haben oft Angst, dass sie etwas falsch machen. Bezirkslehrsanitäter und Leitstellendisponent, Daniel Lichtenthal, weiß: „Das Schlimmste ist, gar nichts zu tun. Denn fast ein jeder macht sich ein Bild von dem Zustand der vom Unfall betroffenen Personen und setzt einen Notruf ab – auch das zählt zur Ersten Hilfe.“
Sich ein Bild machen
„Bevor der Notruf abgesetzt wird, ist es wichtig, zu wissen, wer, was und wieviele Personen am Unfall beteiligt sind. Ersthelfer sollten lieber eine Minute durchatmen und sich einen Überblick verschaffen“, sagt Lichtenthal. Geht ein Notruf in der Rettungsleitstelle ein, werden alle für einen Einsatz notwendigen Daten aufgenommen. Die erste Frage des Disponenten an den Anrufer ist die nach dem Notfallort. „Man sollte zumindest eine Straße oder einen Ortsteil wissen. Weiters macht es einen großen Unterschied, ob ein Bus, ein Lastwagen oder ein Gefahrengut beteiligt ist – und wieviele Verletzte“, so der Leitstellendisponent. Auf der Leitstelle läuft das Prozedere wie folgt ab: Der Telefonist gibt dem Ersthelfer am Unfallort, nachdem er alle wichtigen Daten aufgenommen hat, eine genaue Anleitung, was zu tun ist. Währenddessen schickt ein weiterer Leitstellendisponent die Rettungsfahrzeuge zum Unfallort.
Was wird benötigt
„Über die Anzahl der Autos entscheidet die Zahl der Verletzten – und auch ob leicht- oder schwerlverletzt. Dann wird entschieden, ob Sonderrettungsmittel gebraucht werden und wieviele Ärzte“, sagt Lichtenthal. Die Leitstelle koordiniert, in welche Krankenhäuser die Verunfallten gebracht werden und alarmiert die Polizei sowie gegebenenfalls die Feuerwehr. „Je nach Unfallgröße kommt dann auch ein Einsatzleiter hinzu, der vor Ort die Organisation übernimmt und als Schnittstelle zwischen Unfallort und Leitstelle fungiert“, erklärt Lichtenthal. Durchschnittlich benötigt das Rote Kreuz im Stadtgebiet sieben bis acht Minuten vom Zeitpunkt des Notrufes bis zum Eintreffen am Unfallort. Im ländlichen Bereich sind es etwa 15 Minuten. „Daher gibt es am Land sogenannte 'First Responder', also Erstversorger. Sie werden alamiert, wenn in ihrer Umgebung ein Unfall passiert. Wenn sie in der Nähe sind, melden sie sich bei der Leitstelle und kommen zum Unfallort“, so Lichtenthal.
Christian Prenn ist einer davon, er hat die „First-Responder-Gruppe“ in Reichraming aufgebaut.
Alle Infos zum Angebot des Roten Kreuzes auf der Homepage des Roten Kreuzes Steyr-Stadt sowie bei der Bezirksstelle Steyr-Land
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