Gschnitz
Sarah Pittracher bewahrte den Charme des alten Feiserhofs

Der alte Feiserhof in Gschnitz ist heute das schmucke Eigenheim von Sarah Pittracher. | Foto: Kainz
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  • Der alte Feiserhof in Gschnitz ist heute das schmucke Eigenheim von Sarah Pittracher.
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Die junge Gschnitzerin hat sich für die Revitalisierung des vormaligen Leerstands und damit gegen Abriss und Neubau entschieden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

GSCHNITZ. Seit Ende der 1980er stand der geschätzt ca. 400 Jahre alte Feiserhof im Dorfzentrum leer. Bis Sarah Pittracher das Haus von ihrem Vater übernommen und zu ihrem Herzensprojekt gemacht hat. Die Gschnitzerin hat den Hof mit vielen Helfern und noch mehr Liebe restauriert. Vom Ergebnis sind inzwischen auch anfängliche Kritiker überzeugt. Noch wichtiger aber: Die junge Frau fühlt sich in ihrem neuen Zuhause pudelwohl! "Viele haben mir von einer Sanierung abgeraten, aber ich habe mich nicht beirren lassen. Heute freue ich mich sehr, dass der Charme des alten Feiserhofs bewahrt werden konnte."

Mit Materie befasst

Dass es soweit kam, ist einem ersten Leerstandsprojekt des Planungsverbands Wipptal geschuldet. Ein zweites läuft aktuell – mehr dazu unter "Zur Sache" weiter unten! "Wir haben 2017 eine Erhebung gemacht und 225 leer stehende Objekte im Wipptal erfasst. Die Besitzer der Gebäude erhielten einen kostenlosen Beratungsscheck", erzählt Architektin Gertrud Tauber von architektur:lokal. Sarah und Papa Klaus Pittracher haben vom Angebot Gebrauch gemacht. Sie haben sich eingehend darüber informiert, was sie aus dem leer stehenden, alten Feiserhof machen könnten. Sie haben sich mit technischen Herausforderungen, Materialien und Fördermöglichkeiten auseinandergesetzt.

Neuer Stil im alten Haus

Mit dem Ergebnis, dass Sarah es wagte, das Vorhaben anzugehen. Der Bestand musste auch gar nicht von Grund auf umgekrempelt werden. Die Raumaufteilung konnte im Wesentlichen so bleiben, wie sie war. Auch der Dachstuhl war noch gut. Er brauchte lediglich eine Dämmung. Anderes wurde neu gedacht. Der alte Tennen beispielsweise wurde in eine helle und freundliche Küche umfunktioniert. Die alte Rauchkuchl ist jetzt ein Badezimmer. Es wurden Leitungen verlegt und eine Pelletsheizung installiert. Der moderne Wohnraum entspricht heute natürlich allen Anforderungen und besticht dennoch mit integrierten alten Elementen. "Die Leute staunen auch oft, wie geräumig alles ist", erzählt Sarah Pittracher.

Von Kosten und ideellen Werten

Rückblickend war der Umbau weniger problematisch, als vermutet. "Es ist auch fast alles so geworden, wie ich es mir gewünscht habe. Das Einzige, mit dem ich zurechtkommen muss ist, dass es auf den 150 m2 nahezu keinen wirklich rechteckigen Winkel gibt", lacht die 29-Jährige. Dank jeder Menge Eigenleistung kam der jungen Bauherrin die Revitalisierung des Hauses letztlich in etwa gleich teuer, wie Abriss und Neubau. "Das kann man aber nicht pauschal annehmen", wirft Tauber ein. "Die Kosten sind von Fall zu Fall verschieden. Manchen ist allerdings auch die emotionale Bindung an das Objekt einiges wert. Diesen Aspekt darf man nicht unterschätzen." Sarah Pittracher ist jedenfalls froh, sich der Herausforderung gestellt zu haben. Sie würde es wieder tun: "Mir gefällt's total! Das Feeling ist einfach ein ganz anderes."

Zur Sache – kostenlose Beratung

Über ein kostenfreies Service vom Regionalbüro Wipptal in Zusammenarbeit mit dem Planungsverband Wipptal können sich Besitzer von Leerständen auch jetzt wieder umfassend informieren. Zur Verfügung steht dafür das Architektenteam Peter Knapp, Andreas Semler und Gertrud Tauber. Die Experten freuen sich über eine Kontaktaufnahme und nehmen sich Zeit für Ihre Fragen! Terminvereinbarungen sind per Mail an info@architektur-lokal.at oder telefonisch unter 0512/371400 möglich. Die Beratungen finden direkt vor Ort beim Objekt statt.

Veranstaltung in Steinach

Außerdem gibt es am Freitag, 11. April um 17 Uhr im Sitzungszimmer im ersten Stock der Raiffeisenbank Steinach eine Veranstaltung zum Thema. Unter dem Titel "Revitalisierung von Leerstand in unserer Gemeinde – lernen von anderen Gemeinden" gibt es kurze Vorträge über Best-Practice-Beispiele aus Neumarkt und Hohenems. Im letzten Vortrag wird der Frage „Quo vadis Steinach und Matrei? Ein Ausblick“ nachgegangen, ehe abschließend zu Austausch und Umtrunk geladen wird.
Erklärtes Ziel der Initiative im Wipptal: Die Revitalisierung leer stehender Gebäude soll zu einem persönlichen Mehrwert für die Eigentümer und einem Mehrwert für die jeweilige Gemeinde werden. Die Region soll so nachhaltig weiterentwickelt werden.

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