Neustift
Siller: "Sehe mich als Alternative"

"Ich glaube, ich biete den Bürgern ein gutes Paket", sagt Friedl Siller. | Foto: Kainz
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Auch Friedl Siller von der Liste Zukunft Neustift will Bürgermeister werden. Der 58-Jährige im Interview.

BEZIRKSBLATT: Herr Siller, Sie sind seit 2010 mit einem Mandat im Gemeinderat vertreten und hegten 2016 schon einmal Ambitionen auf den Sessel des Ortschefs. Damals hat es klar nicht geklappt. Im Frühjahr nehmen Sie einen neuen Anlauf. Warum?
Siller:
Bei uns sind diese zwei großen Blöcke – Junges Neustift und Gemeinschaftsliste. Ich sehe mich als Alternative und möchte dazu beitragen, ihre Allherrschaft zu entzerren. Jeder Mandatar soll etwas zu sagen haben. Der Sachverstand soll im Vordergrund stehen und nicht der Listenzwang.

Was qualifiziert Sie für den Bürgermeisterposten?
Ich habe viel Erfahrung und bringe viele Kompetenzen mit – durch meine Tätigkeiten als Unternehmer und Jurist, aber auch, weil ich mir speziell in meiner Funktion als Finanzausschussobmann wertvolles Wissen aneignen konnte.

Wie steht es denn um die Finanzen von Neustift?
90 Prozent der Kommunalsteuer lukriert Neustift aus dem Tourismus. Zwar haben Land und Bund das 2020er-Budget in der Höhe von einer Million Euro coronabedingt abgefedert, das Problem ist aber, dass wir ausgabenseitig immer mehr leisten müssen, während einnahmenseitig auch heuer wieder einiges wegbricht. Wir müssen jeden Euro zweimal umdrehen! Für den Schulneubau wurden hohe Schulden gemacht und es hat sich ein Investitionsrückstau gebildet. Das trotz eines Budgets in der Höhe von ca. 17 Millionen Euro.

Was also würden Sie im Falle Ihrer Wahl überhaupt angehen?

Vordergründig wäre für mich, in Neustift Wohnraum für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Die alte Volksschule in Neder würde sich dafür anbieten. Die Gemeinde müsste nur den Grund zur Verfügung stellen, Bau und Betreuung würden über das Land Tirol laufen. Wichtig ist auch, den Kindergarten zu erweitern. Aktuell sind die Gruppen zu groß. Man könnte etwa einen Teil der großen Kubatur des angrenzenden Freizeitzentrums dafür nutzen.

Apropos Freizeitzentrum. Sind Sie mit den Plänen dafür einverstanden?
Grundsätzlich ja, aber mit mir als Bürgermeister würde es dort auch wieder ein kleines Schwimmbad und eine Sauna geben. Mit mir als Bürgermeister wird es übrigens auch das Goldsutten-Projekt in der vorliegenden Form nicht geben.

Obwohl Touristiker können Sie dem Vorhaben eines Zubringers von Neustift in die Schlick rein gar nichts abgewinnen, richtig?
So ist es und dafür bin ich auch bombardiert worden. Aber für schlechte Projekte bin ich eben nicht zu haben. Aufwand und Ertrag stehen für mich hier in keinem Verhältnis. Wir sollten besser das vorhandene Potenzial nutzen und Infrastruktur für Tourengebiete schaffen.

Gibt es auch weniger populäre Maßnahmen, die Sie für notwendig erachten?
Für die Sanierung etwa des Gemeindehauses sehe ich in der nächsten Periode kein Geld. Überhaupt bedarf es gewaltiger Einschnitte, um wieder einen finanziellen Polster anlegen und autark arbeiten zu können – also ohne dauernd um Subventionen beim Land anklopfen zu müssen. So darf man sich sicher fragen, ob die Schneeräumung im Winter in dieser Form noch aufrecht erhalten werden kann, oder ob das Förderungswesen in der momentanen Höhe weiterhin leistbar ist. Da will ich den Leuten nichts vormachen.

Würden Sie das Amt Vollzeit ausüben?
Selbstverständlich. Ich würde auch versuchen, Entscheidungen wieder vermehrt in Neustift selbst zu treffen, anstatt uns von diversen externen Institutionen kostspielig Inhalte aufstrukturieren zu lassen.

Ein Satzl noch zu Ihrer Liste.
Wir konnten neue Köpfe dazugewinnen, sind völlig unabhängig und auch für Parteipolitik bin ich nicht zu haben. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Karten bei den Gemeinderatswahlen neu gemischt werden und ich vielleicht sogar die Chance erhalte, meine Kraft für Neustift an vorderster Front einzusetzen.
www.meinbezirk.at

"Ich glaube, ich biete den Bürgern ein gutes Paket", sagt Friedl Siller. | Foto: Kainz
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