Hohe Auszeichnung
Stubaital ist europäischer Klimaschutz-Champion

Eine 17-köpfige Stubaier Delegation holte den Preis am Donnerstag ab. | Foto: KEM Niederösterreich/Braun
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Muren, Gletscherverlust, Schneemangel – die Klimakrise ist im Stubaital deutlich zu spüren. Talmanager Roland Zankl stellt sich der Herausforderung. Er bündelt alle Kräfte und setzt Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft im Stubaital.

STUBAI. Dafür gab es am Donnerstag einen Climate Star vom europäischen Klimabündnis. 16 Projekte aus sieben Ländern wurden mit dem Climate Star ausgezeichnet. Einen der begehrten Sterne, die das Klimabündnis dieses Jahr bereits zum zehnten Mal verlieh, durfte das Stubaital mit nach Hause nehmen. Roland Zankl und sein Konzept „Zukunft Stubai“ überzeugte die internationale Jury mit einem umfassenden Maßnahmenbündel zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an bereits spürbare Auswirkungen des Klimawandels.

Konzept überzeugte

Denn der Klimawandel ist im Stubaital spürbar. Gerade letztes Jahr wurde das deutlich, als mehrere große Murenabgänge, ausgelöst durch Starkregen, schwere Schäden im Tal verursachten. „Die Klimakrise spüren wir natürlich auch im Wintertourismus. Wir können zusehen wie der Stubaier Gletscher, wo das größte Skigebiet des Tals liegt, jedes Jahr ein Stück kleiner wird“, berichtet der Obmann des Planungsverbands Stubaital Daniel Stern. Als Miederer Bürgermeister freut er sich besonders über die Klimabündnis-Auszeichnung: „Es ist schön, dass unser gemeindeübergreifendes Engagement gewürdigt wird.“

Fünf Gemeinden, eine „Zukunft Stubai“

2018 schlossen sich die fünf Gemeinden des Stubaitals mit insgesamt 14.000 Einwohnern und über 770.000 Nächtigungen im Jahr zum ersten Klimabündnis-Tal Tirols zusammen. Damals startete der Gemeindeverbund auch einen Beteiligungsprozess, um die Bedürfnisse der Talbewohner abzuholen. „Durch das Einbeziehen der Stubaier haben wir viele Ideen gewonnen und gemeinsam ein Zukunftsbild für das Tal entworfen. Entstanden sind dann Arbeitsgruppen zu den Themen Mobilität, Raumordnung, Wirtschaft, Soziales und Klimabündnis“, berichtet der Talmanager. 2019 reichte er im Auftrag der Stubaier Bürgermeister den Antrag zur Klima-und Energiemodellregion (KEM) ein und wurde in der Folge zum KEM-Manager berufen.

Zankl hat noch viel vor

Zankl lenkt die „Zukunft Stubai“ und hat in diesem Rahmen viel vor. Von Energie bis Mobilität – alle fünf Gemeinden im Tal sowie drei Schulen, ein Kindergarten, ein Kinderhort und mehrere Betriebe sind Teil des Klimabündnis-Netzwerks. Das Tal ist auch eine KEM-Region. „Diese Programme geben uns die Möglichkeit, unsere Kräfte zu bündeln und wichtige Projekte zu finanzieren“, so Zankl. Für alle Gemeinden wurde eine Energiebuchhaltung eingeführt, die den Rahmen für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern vorgibt. Auf mehreren Gemeindegebäuden gibt es bereits Photovoltaik-Anlagen.

Von Energie bis Mobilität

Durch den Umstieg von Öl auf Biomasse an der Raststätte A13 können jährlich 45.000 Liter Öl eingespart werden. Und auch im Bereich Mobilität ist schon viel passiert: Derzeit steht den Stubaiern ein E-Carsharing mit drei E-Autos zu Verfügung. Zudem kann die Mitfahrbörse „ummadum“ im Tal genutzt werden, die das gemeinsame Fahren besonders attraktiv macht. Bewusstseinsbildende Aktionen stehen jährlich im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche auf dem Programm. Zum Beispiel ist der Pedibus –der Bus auf Füßen für Kinder – in den Gemeinden unterwegs. Und um die Anbindung der Gemeinden untereinander und nach Innsbruck zu verbessern, arbeitet der Talmanager gemeinsam mit der Politik und dem Verkehrsverbund Tirol an einer Taktverdichtung im öffentlichen Verkehr.

LR Zumtobel gratuliert

LR René Zumtobel gratuliert: "Der Climate Star wird vom europäischen Klimabündnis jährlich an herausragende Gemeinden, Städte und Regionen vergeben. Unter dem Motto 'Zukunft startet jetzt' beweisen die Gewinnerprojekte, dass sie die Zukunft selbst in der Hand haben. Wenn sich mehrere Gemeinden zusammenschließen, wie im Stubaital, haben sie größeren Handlungsspielraum. Speziell bei wichtigen Zukunftsthemen, wie der nachhaltigen Entwicklung der Mobilität oder Energie, gilt es gemeindeübergreifende Ideen zu realisieren und Lösungen zu finden. Das Klimabündnis Tirol ist hier tatkräftiger Partner und unterstützt dabei“, erklärt der kürzlich auch zum Klimabündnis-Obmann gewählte Zumtobel.

"Stubai ist Vorzeigeregion in Tirol"

„Ich gratuliere Roland Zankl, sowie den Bürgermeistern des Stubaitals und allen Stubaieren ganz herzlich zu dieser Auszeichnung und bedanke mich für ihr großes Engagement. Ich bin stolz, dass wir eine solche Vorzeigeregion in Tirol haben.“
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