Bergwacht-Einsatzstelle Stubai informiert
Hundekotaufnahme und Leinenzwang - oft missachtet

- Winterwanderwege sind stark frequentiert
- Foto: Tiroler Bergwacht - Einsatzstelle Stubai
- hochgeladen von Tiroler Bergwacht - Einsatzstelle Stubai
STUBAI. Wochenlanger Sonnenschein fördert ihn leider wieder zu Tage - den Hundekot auf Feldern und Spazierwegen. Schon Anfang Jänner wurden bei Kontrollen des Winterwanderweges zwischen Freizeitzentrum Neustift und dem Hundefreilaufplatz Auten beim Bioheizwerk auf ca. 1,4 km Wegstrecke im Nahbereich des Weges 55 Hundstrümmerl im Schnee festgestellt, ähnliches Bild auch Ende Jänner auf dem Winterwanderweg zwischen Falkensteg über den Ruetzbach und Alpenhotel Tirolerhof an der Stubaitalstraße - der sogenannten Moosrunde. Hier gab es auf 550 Metern 60-mal Hundekot zu beanstanden.
Langlaufloipen und Winterwanderwege - Augen auf
Neben dem unschönen Anblick und ständiger Gefahr, in diese „Tretminen“ zu steigen, sind ebenso die Eltern kleiner Kinder gefordert, ihre Sprößlinge immer im Auge zu haben, um deren Kontakt mit den gesundheitsschädlichen Exkrementen zu verhindern.
Gebetsmühlenartig wiederholt, hat Hundekot nichts auf den Feldern der Landwirte zu suchen. Durch das Angebot zahlreicher Winterwanderwege querfeldein und dem Freilassen der Hunde erweitert sich das Problem mitten in die Felder. Wertvolles Futtermittel der heimischen Bauern wird durch den Krankheitserreger Neospora Caninum unbrauchbar. Nehmen Weidetiere Hundekot über das Futter auf, können Infektionen auftreten, die bis zu Fehlgeburten oder Tod führen.
Die Solidarität einiger Hundehalter ist relativ gering, sonst gäbe es diese Missstände erst gar nicht. Wird das Hundekot-Problem von Einheimischen gerne auf die Hunde der Gäste geschoben, zeigt sich bei Kontrollen ein anderes Bild. Beanstandete sind oft auch BürgerInnen der eigenen Gemeinde.
Ich zahle ja Hundesteuer
Hundehalter schimpfen oft über hohe Hundesteuern, dabei ist aber zu bedenken, dass Gassisstationen angekauft, aufgestellt und regelmäßig gewartet werden müssen. Eine Station kostet rund 400 EUR, hinzu kommen Kosten für Grabungs-, Installations- und Betonierarbeiten.
Auch die Gassibeutel werden an den Stationen gratis zur Verfügung gestellt. Wöchentlich, teilweise auch öfter, leeren Gemeinde- und TVB-Mitarbeiter z. B. im Neustifter Gemeindegebiet etwa 55 Behälter und füllen die Stationen jährlich mit rund 158000 Säckchen.
Neben Vandalismus, gestohlenen Hinweistafeln wird so manche Gassistation auch durch anderen Müll zweckentfremdet. Besonders ärgerlich - im Ortsteil Kampl entledigt man Katzenstreu, verpackt in Gassibeutel und so kraftvoll in den Müllkübel gepresst, dass eine Entleerung kaum mehr möglich ist.
Gastbetriebe zu Kooperation aufgefordert
210 Hundefreundliche Unterkünfte gibt es aktuell im Stubaital. Für die Beherbergung von Hunden in Hotels muss man oft tief in die Tasche greifen, ein Hund kostet pro Tag zwischen 15 und 35 EUR - ohne Futter. Da wäre wohl zu erwarten, dass jeder Gast mit Hund vom Vermieter zumindest ein Gassibeutel-Starterset und zugleich einschlägige Informationen über Leinenzwang, Maulkorbpflicht und Hundekotaufnahme erhält.
Neue Hundeverordnung - Leinenzwang und Hundekot
Seit Jänner gibt es in Neustift i. St. eine neue Verordnung über die Pflichten der Hundehalter. Nach öffentlicher Kundmachung ist diese ab sofort gültig. Verstöße gegen den Leinenzwang können mit einer Geldstrafe bis zu 500 EUR geahndet werden, nicht entfernte Verunreinigungen durch Hundekot kosten bis zu 2000 EUR.
In Gebieten außerhalb dieser Verordnung kann der Hund von der Leine gelassen werden, allerdings ist auch hier strikt auf andere Gesetze zu achten, wie z. B. das Tiroler Jagdgesetz. Im Bereich von Wildtierfütterungen gehört der Hund jedenfalls sofort an die Leine und auch Belästigungen anderer Personen, seien es Wanderer, Jogger oder Radfahrer, sind tunlichst zu vermeiden.
Hundefreilaufplatz Neustift-Auten
Erinnert wird an dieser Stelle außerdem an die Anfang 2020 errichtete Hundefreilauffläche der Gemeinde Neustift in Auten. Diese steht allen Hundebesitzern unter Einhaltung gewisser Regeln täglich von 6 bis 22 Uhr offen.
Appell an Hundehalter
Zum beginnenden Frühjahr ein gutgemeinter Aufruf der Bergwacht, in deren Aufgabenbereich die Kontrolle des Leinenzwangs nach dem Landespolizeigesetz (LPG) und der Hundekotaufnahme nach dem Feldschutzgesetz (FSchG) fällt, an alle Hundebesitzer:
Sammelt alle Hinterlassenschaften Eures Vierbeiners ein und entsorgt diese ordnungsgemäß in den zahlreichen Sammelbehältern. Beachtet bitte Leinenzwang und Maulkorbpflicht der Stubaier Gemeinden.
Bei Kontrollen werden heuer neben der Information mittels Hundebroschüren und Merkblättern Übertretungen strenger geahndet, sei es durch Abmahnungen, Organmandatsstrafen, aber auch Anzeigen! Fallweise kommt es bei Verstößen auch zur Chipkontrolle der Hunde mit Prüfung der ordnungsgemäßen Registrierung in der bundesweiten Heimtierdatenbank!
Problem Tirolweit
Es ist davon auszugehen, dass die Problematik mit freilaufenden Hunden sowie die Verunreinigung von Futtermitteln durch Hundekot in allen Tiroler Gemeinden ein ernstzunehmendes Thema ist.
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