Gries
Bgm. Karl Mühlsteiger ortet Ungleichbehandlung in Tunnelfrage

Cousins und Polit-Kollegen – in letzter Zeit aber inhaltlich nicht mehr ganz auf einer Linie: PV-Obmann Bgm. Florian Riedl und Bgm. Karl Mühlsteiger | Foto: privat
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  • Cousins und Polit-Kollegen – in letzter Zeit aber inhaltlich nicht mehr ganz auf einer Linie: PV-Obmann Bgm. Florian Riedl und Bgm. Karl Mühlsteiger
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"Nördlich des Inns werden Tunnel offenbar doppelt so schnell gebaut, wie südlich des Inns – Fernpass-Scheiteltunnel und Luegtunnel", ärgert sich Bgm. Karl Mühlsteiger. Aus dem Büro von LH Anton Mattle heißt es dazu, der Grieser Ortschef würde Äpfel mit Birnen vergleichen und auch der Wipptaler Planungsverbandsobmann Bgm. Florian Riedl meint, "man dürfe sich nicht auseinanderdividieren lassen".

GRIES. Die Tiroler Landesregierung setzt sich für die Verwirklichung des Fernpass-Scheiteltunnels um geschätzte 160 Millionen Euro ein. In vier Jahren sollen Planung, Genehmigungsverfahren und die Baumaßnahmen abgeschlossen sein und eine neue Zubringerstrecke von Deutschland zum Brenner über das Außerfern Realität werden. Bgm. Karl Mühlsteiger stellt dazu fest: „Wenn der Fernpass-Scheiteltunnel mit 1400 m Länge in vier Jahren geplant und fertiggestellt sein wird, dann kann der für die Gemeinde Gries wichtige Luegtunnel mit 1800 m Länge statt der überbreiten Doppelbrücke locker in fünf bis sechs Jahren verwirklicht sein.“

Mühlsteiger hält an Tunnel fest

Mühlsteiger erinnert an die Aussage von LH Anton Mattle, wonach es sich beim Luegtunnel nicht mehr um eine politische sondern um eine technische Frage handle. Die Tunnelvariante würde mindestens zehn Jahre dauern, so viel Zeit habe man nicht mehr, so Mattle noch vor ein paar Monaten. „Nördlich des Inns werden Tunnel offenbar doppelt so schnell gebaut, wie südlich des Inns“, wundert sich Mühlsteiger und fordert Mattle auf, "sich endlich hinter die Wipptaler Bevölkerung zu stellen und sich, wie sein Vorgänger LH Günther Platter, für eine Tunnellösung einzusetzen".

Keine Rückendeckung von Riedl

„Wir dürfen uns in der Verkehrsfrage nicht auseinanderdividieren lassen und belastete Regionen nicht gegeneinander ausspielen", so der Wipptaler Planungsverbandsobmann Bgm. Florian Riedl dazu. Bei Mühlsteigers Angriffen gegen Mattle stimmt er nicht ein: "LH Anton Mattle ist ohne Zweifel ein Verbündeter des Wipptals. Ihm ist es zu verdanken, dass man beim Gesamtkonzept wichtige Schritte weitergekommen ist und mit der Novelle des ASFINAG-Gesetzes auch mehr finanzielle Mittel für Entlastungsmaßnahmen in das Wipptal fließen."

"Realität sagt, Tunnel ist tot"

Fernpasstunnel und Luegbrücke seien zudem technisch, behördentechnisch sowie politisch schwer vergleichbar, so Riedl weiters. "Im Außerfern soll keine weitere Transitroute entstehen, im Wipptal müssen wir die Auswirkungen des bestehenden Transitverkehrs in Zaum halten. Hier besteht kein Zweifel daran, dass sich die Region und das Land eigentlich eine Tunnellösung wünschen. Die Realität sagt uns aber, dass durch die Versäumnisse der ASFINAG eine solche zeitlich nicht mehr umsetzbar ist. Das ist eine bittere Tatsache“, stellt sich Riedl hinter den Landeshauptmann. Der Landtagsabgeordnete erinnert daran, dass die B179 Fernpassstraße in die alleinige Zuständigkeit des Landes Tirol fällt und für den Fernpasstunnel beispielsweise kein UVP-Verfahren notwendig ist. Hingegen liegt die Brennerautobahn im alleinigen Aufgabenbereich des Bundes bzw. der ASFINAG.

Weitere Berichte zum Thema Luegbrücke gibt es hier.
www.meinbezirk.at

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